Die Wohnsiedlung Bayerisch Kohlhof, die der Gemeinde Limbach bei Homburg angehörte, wurde am 1. Januar 1975 ebenfalls der Stadt Neunkirchen/Saar zugesprochen. Gegen diese Abtretung als auch gegen die Abtretung des Eschweilerhofes hatten die neue Gemeinde Kirkel wie auch die früheren Gemeinden Kirkel-Neuhäusel bzw. Limbach beim Verfassungsgerichtshof des Saarlandes Verfassungsbeschwerde eingelegt. Diese wurde jedoch durch das Urteil vom 17. November 1975 verworfen. Nachdem die Regierung des Saarlandes im Jahr 1979 angekündigt hatte, die strittigen Neugliederungsmaßnahmen noch einmal überprüfen zu wollen, kam es im Februar 1980 zu großen Bemühungen der Gemeinde Kirkel, die abgetretenen Gebiete zurückzugewinnen. Die Stadt Neunkirchen war zu Verhandlungen nicht bereit. Am 10. Mai 1983 erließ die Regierung des Saarlandes eine Rechtsverordnung zur Umgliederung der bewohnten Teile des Bayerischen Kohlhofes in die Gemeinde Kirkel. Die Stadt Neunkirchen ging dagegen gerichtlich vor und bekam am 30. Januar 1984 Recht; denn der Verfassungsgerichtshof gab der Klage statt. Somit verblieb das strittige Gebiet bei Neunkirchen. Schließlich erließ der Landtag des Saarlandes am 23. Januar 1985 ein Gesetz, mit dem die bewohnten Teile der Siedlung Bayerischer Kohlhof mit Wirkung vom 1. April 1985 endgültig der Gemeinde Kirkel zugesprochen wurden. Das Gebiet kam zum Ortsteil Limbach.[4]
Die Ortsteile haben eine weitaus längere Geschichte. So gibt es Spuren römischer Besiedlung.[5] Die Burg Kirkel wurde bereits im Jahre 1075 das erste Mal urkundlich erwähnt. Bereits zuvor bestand in den heutigen Hollerlöchern die Hollerburg, die vermutlich aus dem 9. Jahrhundert stammte.
Das Dorf Kirkel-Neuhäusel entstand im Spätmittelalter am Fuße des Burghügels. Der Ort Limbach wurde 1219 erstmals erwähnt. Der Ort Altstadt ist das ursprüngliche Limbach. Im 13. Jahrhundert verlagerte sich der Ortskern, so dass der alte Ort (Alte Stätte) übrig blieb.
Bei der Stichwahl am 23. November 2008 setzte sich Frank John (SPD) mit 52,9 % gegen Armin Hochlenert (CDU) mit 47,1 % durch. Bei nächsten regulären Bürgermeisterwahl am 11. September 2016 gewann Frank John (SPD) erneut, dieses Mal gegen seinen Herausforderer Carsten Baus (CDU) und wurde mit 76 % wiedergewählt.[8]
Bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 wurde der CDU-Kandidat Dominik Hochlenert in der bisherigen SPD-Hochburg[9] bereits im ersten Wahlgang mit 58,39 % der abgegebenen Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt. Er setzte sich gegen Dennis Jahnke (SPD, 31,68 %) und Carsten Betz (FDP, 9,93 %) durch.
Blasonierung: „In Blau über einem vom rechten unteren Schildrand ausgehenden aufsteigenden silbernen Schnörkel, ein von drei balkenweise gestellten silbernen Lindenblättern überhöhtes, balkenweise gelegtes goldenes Schwert.“
Die DePuy GmbH zählt mit ihrer mehr als 100-jährigen Erfahrung zu den traditionsreichsten und weltweit führenden Anbietern orthopädischer Produkte auf den Gebieten des künstlichen Gelenkersatzes, der Wirbelsäulen-, Unfall- und Neurochirurgie. Das Unternehmen hat einen Standort in Limbach.
Die CASAR Drahtseilwerk Saar GmbH hat ihren Sitz in Limbach. CASAR entwickelt, produziert und vertreibt Spezialdrahtseile für Krane und andere Anwendungen aus dem Bereich der Hebetechnik.
Das Bildungszentrum Kirkel der Arbeitskammer des Saarlandes schult jährlich etwa 20.000 saarländische Arbeitnehmer.
Die Praktiker AG, Betreiber von Bau- und Heimwerkermärkten, hatte bis Ende 2011 ihren Sitz in Kirkel. Dieser wurde im Rahmen der Restrukturierung des Unternehmens nach Hamburg an den Sitz der Praktiker-Tochter Max Bahr verlegt.
Nachdem das Saarland die Liegenschaft übernommen hatte und bis Ende 2014 noch kein Investor gefunden werden konnte, liefen mehrere Jahre lang Planungen, die leerstehenden Gebäude für eine der landeseigenen Institutionen nutzbar zu machen.
2018 fiel schlussendlich die Entscheidung seitens der Landesregierung, dass auf dem Gelände der ehemaligen Praktiker-Hauptverwaltung in Kirkel ein neues Polizeiareal der saarländischen Polizei entstehen soll. Neben Verkehrspolizei, Bereitschaftspolizei und Diensthundestaffel sollen fünf weitere Dienststellen nach Kirkel kommen: Polizeilicher Ordnungsdienst, Zentrale Auswerte- und Analysestelle, Haushalts- und Kostenwesen, Polizeiliche Informationssysteme sowie das Kraftfahrtwesen.[11]
Die Burg Kirkel wurde im Jahre 1075 erbaut. Die Burgruine steht auf dem 307 m ü. NN hohen Schlossberg, den man von weit her sehen kann. Der noch erhaltene Turm der Burg ist Wahrzeichen von Kirkel-Neuhäusel.
Die evangelische Pfarrkirche im Ortsteil Limbach besitzt einen im unteren Teil spätromanischen Turm.
Der Glockenturm im Ortsteil Altstadt wurde 1859 im damaligen Zentrum des Ortes errichtet. Er ist heute das Wahrzeichen des kleinsten Ortsteiles der Gemeinde Kirkel. Der Glockenturm hat eine Zinnenbekrönung und einen steinernen Helm.
Über die Limbacher Mühle im Ortsteil Limbach findet sich erstmalige eine Erwähnung im Jahre 1219 in Zusammenhang mit dem Ort „Limpach“ und dem Kloster Wörschweiler. Die „Dorfmühle“ war im Besitz der Kirchschaffnei in Zweibrücken und setzte in dieser Zeit mit Pachtvertrag oder Vererbungsrecht, sogenannte Temporalbeständer oder Erbbeständer als Pächter der Mühle ein. Nach dem 30-jährigen Krieg hat die Müllerfamilie „Weber“ (zu der auch der Begründer der heutigen Karlsberg-Brauerei, Christian Weber, gehörte) von 1776 bis zum Jahr 1931 die Mühle, die auch die „Dorfmühle“ genannt wurde, betrieben. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise musste die Mühle dann im Jahre 1931 verkauft werden. Letzter Betreiber der „Limbacher Mühle“ war Alfred Bohn, der die Mühle zu einem florierenden Betrieb ausweitete und auch das alte Wasserrad durch eine Wasserturbine ersetzte. Bis zum Jahre 1963 wurde diese von Herrn Bohn betrieben, bevor sie aufgrund des Mühlenkartells stillgelegt wurde. Im Jahre 1988 wurde die „Limbacher Mühle“ von der Gemeinde Kirkel erworben und teilweise renoviert. Heute ist in den ehemaligen Wohnräumen der Mühle im oberen Teil ein Steuerberatungsbüro angesiedelt, im unteren Teil nutzt der Mühlenverein verschiedene Räume, welche für Seminare und Kurse, aber auch für Familienfeiern in Anspruch genommen werden können.[12] Im historischen Ambiente der Mühle finden unter Federführung des Fördervereins Limbacher Mühle e. V. bis heute jedes Jahr Märkte und Veranstaltungen statt.[13]
Natur
Als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist das Kühnbruch; das ehemalige Naturschutzgebiet Höllengraben in Altstadt ist heute Bestandteil des LandschaftsschutzgebietesBeeder Bruch. Beide Feuchtgebiete sind insbesondere Lebensraum für seltene Vogelarten wie Bekassine, Rohrweihe, Braunkehlchen und Wasserralle. Der Weißstorch, der in diesem Abschnitt des Bliestales bis in die 1960er Jahre regelmäßiger Brutvogel war, ist als Nahrungsgast ganzjährig zu beobachten.
Das Areal des ehemaligen Zollbahnhofs, gelegen in den Gemarkungen Altstadt und Homburg, ist als „Vorranggebiet für Naturschutz“ ausgewiesen. Extrem trocken-heiß, ist er insbesondere für Reptilien von großer Bedeutung. So findet sich hier eine große Population der Mauereidechse. Aber auch zahlreiche Vogelarten und eine Vielzahl seltener Pflanzen kommen auf der planen Fläche vor. Ein großer Teil des „Zollbahnhofes“ wurde 2005/06 durch die Ansiedlung einer Wiederaufbereitungsanlage für Bahnschotter zerstört.
Der Kirkeler Felsenpfad ist Teil eines 7 km langen Rundwanderweges im Kirkeler Wald (Wald hinter dem Burgberg). Der sagenumwobene Unglücksfelsen und die Hollerkanzel sind markante Beispiele für die faszinierenden Steinformationen, die man im Kirkeler Wald finden kann. An dem Felsenpfad befindet sich auch der Frauenbrunnen. Rechts am Brunnen erkennt man einen Durchgang. Nach dem Volksmund soll dieser das Ende eines unterirdischen Fluchttunnels vom Kloster Wörschweiler sein. Geographisch betrachtet ist dies jedoch nicht möglich. Auf den Felsen hinter dem Brunnen sieht man einen Frauenkopf, um den sich mysteriöse Geschichten ranken.
Den geologischen Lehrpfad erreicht man auf demselben Rundwanderweg, wie der Kirkeler Felsenpfad und den Frauenbrunnen.
Die Silbersandquelle ist eine artesische Quelle im Wald zwischen Kirkel-Neuhäusel und Furpach. Charakteristisch ist der silberne Sand, aus dem das Wasser herausgepresst wird.
Der Wolfgangbrunnen ist ein Brunnen im idyllischen Tal zwischen Kirkel-Neuhäusel und Lautzkirchen. Er wird von klarem Wasser aus den Tiefen des Kirkeler Waldes gespeist.