Bei der Neuorganisation der preußischen Kirchenprovinz Westfalen im Jahr 1818 wurde der Kirchenkreisals einer von vier Kirchenkreisen im ehemaligen Gebiet von Minden-Ravensberg gegründet. Sein Sitz war damals in Rahden, die übliche Bezeichnung Diözese Rahden. Seit 1832 ist die Stadt Lübbecke Amtssitz. 1838 (Beschluss) bzw. 1841 (Ausführung) wurden die Gemeinden Mennighüffen, Stift Quernheim und Kirchlengern an den Kirchenkreis Herford abgetreten.[2]
Verwaltungsgliederung
Dem Kirchenkreis Lübbecke gehören rund 54.500 Christen an (Stand: Dezember 2022). Er gliedert sich in 18 Gemeinden, die wiederum in Kirchenregionen zusammengefasst sind.
Zu einer Region gehören zwischen zwei und vier Kirchengemeinden:
Region Espelkamp: 1. Martinsgemeinde Espelkamp, 2. Isenstedt-Frotheim
Region Hüllhorst: 1. Hüllhorst-Oberbauerschaft, 2. Schnathorst-Tengern
Region Lübbecke: 1. Lübbecke, 2. Gehlenbeck, 3. Blasheim, 4. Nettelstedt
Region Preußisch Oldendorf: 1. Alswede, 2. Bad Holzhausen, 3. Börninghausen, 4. Preußisch Oldendorf
Region Rahden: 1. Rahden, 2. Preußisch Ströhen
Region Stemwede: 1. Dielingen, 2. Levern, 3. Oppenwehe, 4. Wehdem
Größere Kirchengemeinden unterteilen sich wiederum in Gemeindebezirke. So besteht Lübbecke aus dem Andreas-Bezirk (mit der St.-Andreas-Kirche), dem Thomas-Bezirk und dem Matthäus-Bezirk (oder Ost-Bezirk).
Daneben gibt es noch weitere Pfarrstellen: Superintendent, Jugendpfarrer, Krankenhausseelsorger, Ev. Religionslehrer am Berufskolleg und Ev. Religionslehrer am Gymnasium.
Darüber hinaus arbeiten im Kirchenkreis Pfarrerinnen und Pfarrer mit besonderem Auftrag im Kirchenkreis. Superintendent ist seit 2016 Uwe Gryczan.[3]
Das Gebiet des Kirchenkreises deckt sich, von geringfügigen Abweichungen abgesehen, mit dem des Altkreises Lübbecke. Der Kirchenkreis hat eine Größe von 569,43 km² und ist damit geringfügig größer als der 564,8 km² große Altkreis Lübbecke. Dies erklärt sich dadurch, dass zwei niedersächsische Gebiete in Gemeinden des Kirchenkreises Lübbecke eingepfarrt sind: Die Ortschaft Büscherheide ist nach Börninghausen eingepfarrt und die Gemeinde Stemshorn gehört zum Kirchspiel Dielingen.[5]
Gemeindebuch der Kreissynode Lübbecke. Jedermann-Verlag Ludwig Schmidt GmbH, Osnabrück 1957.
„Anzeichen einer Erneuerung des christlichen Lebens sind nirgends zu sehen“. Die Gemeindeberichte über Kirchenkampf und erste Nachkriegszeit (1933–1947) im Kirchenkreis Lübbecke. Im Auftrag der Pfarrkonferenz aus Anlaß der Verabschiedung von Superintendent Paul-Gerhard Tegeler am 20. Juni 1998 hg. von Jürgen Kampmann. Löhne-Obernbeck 1998, ISBN 3-00-002888-9 (211 Seiten).
Heinz-Ulrich Kammeier: Kirche und Krieg: „Gott mit uns“?, in: Ders., Der Landkreis Lübbecke und der 1. Weltkrieg. Alltagserfahrungen in einem ländlichen Raum Ostwestfalens (Quellen und Schrifttum zur Kulturgeschichte des Wiehengebirgsraumes. Reihe A. Band 9), Rahden 1998, 217 – 244, ISBN 3-89646-903-7 (350 Seiten).
Wolfhart Beck: Westfälische Protestanten auf dem Weg in die Moderne. Die evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Lübbecke zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik (Forschungen zur Regionalgeschichte, Bd. 42), Paderborn 2002, ISBN 3-506-79615-1 (456 Seiten).
Dirk Möllering (Hrsg.): Gemeinden und Seelsorge im Altkreis Lübbecke – Vergangenheit und Gegenwart. Uhle & Kleimann, Lübbecke 2006, ISBN 3-928959-46-8 (447 Seiten).
Reinhard Günnewig: Profile aus dem Lübbecker Land – Bürger unserer Zeit, Bd. I, Zittau 2012.
↑Kirchenkreis Lübbecke. Ev. Kirchenkreis Lübbecke, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2017; abgerufen am 21. Februar 2020.