Dunham zog als Kind mit seiner Familie nach Durham und besuchte dort die Brancepeth School und die Durham Johnston Comprehensive School. Danach schrieb er sich an der University of Durham ein, wollte zunächst Chemie studieren, wandte sich dann jedoch der Geologie zu. Er war ein begabter Musiker und als Student Organist am Hatfield College. 1930 graduierte er im Fach Geologie. Nach diesem Abschluss forschte er über die Gangminerale des Pennine Orefields in Nordengland als Schüler von Arthur Holmes und errang den Grad des PhD im Jahr 1932.
Nach einem kurzen Zwischenspiel an der Harvard University, wo er für das New Mexico Bureau of Mines Feldarbeiten in den Organ Mountains in New Mexico durchführte, kehrte er 1934 als Geologe für den British Geological Survey in das Vereinigte Königreich zurück, um zunächst im Old Red Sandstone bei Chepstow und schließlich wieder über die Eisenerze von Cumbria zu arbeiten. Während des Zweiten Weltkriegs nahm er an der Untersuchung über die Eisenerzvorräte in Nordengland teil. Die Ergebnisse seiner Arbeit in dieser Region erschienen 1948 unter dem Titel The Geology of the North Pennine Orefield. Mit dem Bergbau blieb Dunham lange verbunden und arbeitete später immer wieder als Berater für verschiedene Bergbaugesellschaften.
1950 ging Durham als Geologieprofessor an die University of Durham zurück, in einer Zeit, als das geologische Institut der Universität wie viele andere in Großbritannien eine Phase raschen Wachstums durchlief. Bekannt war Dunham nicht nur unter seinen Studenten für seine Vorliebe für geologische Feldarbeit, sondern auch für die anstrengenden, aber fröhlichen geologischen Exkursionen.[1] Während seiner Amtszeit betreute er die Bohrung von Rookhope, die gemäß seiner eigenen Vorhersagung und der seines Kollegen Martin Bott das Vorhandensein einer Granit-Intrusion – des Weardale-Granits – unter den Pennines bewies.[2]
1967 erreichte seine Karriere einen Höhepunkt, als er die Stelle des Direktors des British Geological Survey übernahm. Ebenso wie in seiner Zeit als Direktor der geologischen Fakultät in Durham führte er den Survey erfolgreich durch eine Zeit raschen Wachstums in Gebieten wie der Geophysik, der Ozeanographie und der Geochemie. Er reiste viel, und besuchte seine Untergebenen auch in den abgelegensten Außenposten.[1]
Nach seiner Pensionierung kehrte Dunham 1975 als Emeritus wieder nach Durham zurück und veröffentlichte weitere Arbeiten über die Bodenschätze Nordenglands. Im hohen Alter verließ ihn die Sehkraft bis zur völligen Blindheit. Trotzdem besuchte er weiterhin die wöchentlichen Versammlungen der Arthur-Holmes-Gesellschaft in Durham, unterstützt von seinem Freund und Kollegen Dr. Tony Johnson.
Der Hauptsitz des British Geological Survey in Keyworth, Nottinghamshire, heißt zu seinen Ehren Kingsley Dunham Centre. Dunham spielte eine entscheidende Rolle in der Vereinigung der bisher verstreuten Abteilungen des Survey, eine seiner letzten Amtshandlungen als Direktor. Das Zentrum wurde 1976 kurz nach Dunhams Pensionierung eröffnet, mit Malcolm Brown als neuem Direktor des Survey.
Werke
Dunham veröffentlichte mehr als 200 Aufsätze und mehrere Bücher. Seine bekanntesten Veröffentlichungen waren:[1][4]
The Geology of the Northern Pennine Orefield. 2. Auflage. BandI, 1990.
The Geology of the Northern Pennine Orefield, Band II. 1985 (mit A. A. Wilson).
Rafter Sulphur and oxygen isotope studies in the northern Pennines in relation to ore genesis. In: Transactions of the Institute of Mineralogy and Metallurgy of London. B 80, 1971, S.B259–B276 (Diskussion B 81, B172–177; B 82, B46; mit M. Solomon und T.A.).
Ore genetics in the northern Pennines 1948–1990. In: Transactions of the Natural and Historical Society of Northumberland. Band56, 1993, S.4–12.
Rich silver-bearing ores in the Northern Pennines? In: Proceedings of the Yorkshire Geological Society. Band53, 2001, S.207–212 (mit B. Young, G.A.L. Johnson, T.B. Colman und R. Fossitt).
Literatur
Tony Johnson: Obituary: Sir Kingsley Charles Dunham (1910–2001). In: Proceedings of the Yorkshire Geological Society. Band54, Nr.1, 2002, S.63–64, doi:10.1144/pygs.54.1.63.
G.A.L. Johnson: Sir Kingsley Charles Dunham. 2 January 1910 – 5 April 2001 Elected FRS 1955. In: Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society. Band49, 2003, S.147–162, doi:10.1098/rsbm.2003.0009.
↑G.A.L. Johnson: Sir Kingsley Charles Dunham. 2 January 1910 – 5. April 2001 Elected FRS 1955. In: Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society. Band49, 2003, S.162, doi:10.1098/rsbm.2003.0009.