Keine zweite ChanceKeine zweite Chance (englischer Originaltitel: No Second Chance) ist ein Kriminalroman des US-Autors Harlan Coben, den dieser 2003 veröffentlichte. InhaltKapitel 1 – 7 (Die erste Chance)Nach einem Herzstillstand und einem zwölftägigen Koma erwacht Dr. Marc Seidman im Krankenhaus, wo ihm Detective Bob Regan eröffnet, dass er das Opfer eines Überfalls wurde. Er überlebte zwar schwer verletzt – eine Kugel streifte seinen Kopf, die andere aber traf ihn in die Brust –, seine Frau Monica erlag jedoch ihren Verletzungen. Als sei dem noch nicht genug, gilt auch noch Marcs sechs Monate alte Tochter Tara als vermisst. Ein erster Verdacht fällt auf Marcs eigene Schwester Stacy, die drogenabhängig ist und kaum noch Kontakt zur Familie hat. Doch obwohl sie nach Marcs Wissen noch nie in seinem neuen Haus war, wo der Überfall stattfand, werden dort ihre Fingerabdrücke gefunden. Es dauert auch nicht lange – Marc ist nun aus dem Krankenhaus entlassen worden –, als Monicas Vater, der steinreiche Edgar, eine Lösegeldforderung erhält. Er will die verlangten zwei Millionen ohne weiteres Aufhebens zahlen und warnt Marc, den Drohbrief ernst zu nehmen, denn da steht, dass sie nur eine Chance haben, das Lösegeld ohne Einmischung der Polizei zu überreichen. Marc selbst übernimmt die Geldübergabe, doch er schaltet – auch auf Anraten seines Anwalts und besten Freundes Lenny – die Polizei ein, die ihm in vermeintlich sicherem Abstand folgt. Marc übergibt das Geld und erhält danach einen schockierenden Anruf: Die Entführer wissen, dass er die Polizei kontaktiert hat; er hat seine Chance vertan, seine Tochter wiederzubekommen. Kapitel 8 – 19 (Die zweite Chance)Es vergehen ganze 18 Monate, während der Marc gegen den drohenden Wahnsinn ankämpfen muss und miterlebt, wie die Kinder seines besten Freundes Lenny vor seinen Augen heranwachsen und seine eigene Tochter vermisst bleibt. Der Chirurg – er hat sich auf Missbildungen oder durch einen Unfall verursachte Entstellungen des Gesichts spezialisiert – flieht mit seiner Kollegin Zia in die Arbeit. Kapitel 20 – 30 (Der Verdacht fällt auf Rachel)Bei den beiden Entführern handelt es sich um ein Liebespärchen, deren Kopf eine Frau namens Lydia ist. Sie hat diesen Namen angenommen, um sich von ihrem früheren Leben als Kinderstar in Fernsehserien zu distanzieren. Die zweite Geldübergabe klappt, wenn auch unter widrigen Umständen; es kommt zu einem Kampf, bei dem Rachel verletzt wird. Doch sie konnte einen Sender im Geld platzieren, der ihnen weiterhilft. Unterdessen gerät Rachel selbst immer mehr ins Visier des FBI, da klar wird, dass Monica die Detektei beauftragte, um sie als Ex-Freundin ihres Mannes auszuspionieren; in der Tat wirken manche der Bilder so, als habe Rachel mit Marc Kontakt aufgenommen, auch wenn keines der Fotos sie zusammen zeigt. Kapitel 31 – Ende (Die Aufklärung des Falles)Nichts ist wie es scheint, und die einzelnen Fakten treffen Marc wie Faustschläge. Alles geht zurück auf seine mental labile Frau Monica. Aus (ungerechtfertigter) Eifersucht auf Rachel redet sie sich immer mehr ein, bald werde ihr Mann sie für Rachel verlassen und Tara mit sich nehmen. Sie besorgt sich eine Waffe und schießt Marc nieder. Marcs bester Freund Lenny kommt dazu – er weiß, wo Marc seine Waffe aufbewahrt und erschießt Monica in Notwehr. Was tun mit Tara? Als Anwalt hat er einen guten Klienten namens Bacard, der seit Jahrzehnten Adoptivkinder vermittelt; ihm spielt er Tara zu und sie wird einem kinderlosen Ehepaar übergeben. Doch Bacard erweist sich als skrupelloser als erwartet: Er nutzt die goldene Gelegenheit, eine Entführung zu inszenieren, die es nie gab, um zusätzlich Geld zu scheffeln, was anfänglich auch gut klappt. Am Ende des Romans sieht Marc seine Tochter wieder – sie ist bei ihrer Ziehfamilie seit Jahren glücklich. Doch Lenny, vom schlechten Gewissen geplagt, tut das, was Marc nicht übers Herz bringt: Er weiht Taras neue Familie ein. Taras Eltern (sie nennen das Kind Natasha) und Marc beschließen, das Kind so weit wie möglich gemeinsam aufzuziehen – dazu zieht Marc mit Rachel in deren Nähe. Einordnung ins Werk des AutorsNach Kein Sterbenswort und Kein Lebenszeichen ist dieses Buch neben Cobens Myron-Bolitar-Reihe der dritte eigenständige Roman des Autors. Wie auch die vorher genannten ist der Roman abwechselnd in Ich-Form (diesmal aus der Sicht von Marc Seidman) und in allwissender Perspektive verfasst. Wie alle Coben-Romane weist Keine zweite Chance eine komplizierte Handlung mit vielerlei Wendungen auf, die sich erst auf den letzten Seiten völlig klären. Coben verbindet seine Werke durch das Auftauchen verschiedener Charaktere miteinander. In Keine zweite Chance treten auf oder werden erwähnt: Dr. David Beck und der Serienmörder KillRoy (aus Kein Sterbenswort) und die FBI-Agenten Joseph Pistillo und Claudia Fisher (aus Kein Lebenszeichen). Der deutsche Titel Keine zweite Chance soll an die vorigen Titel Kein Sterbenswort und Kein Lebenszeichen erinnern – dies ist jedoch das Werk des deutschen Übersetzers; im Original haben die Titel nichts gemeinsam. VerfilmungenIm Oktober 2015 strahlte der französische Fernsehsender TF1 die auf dem Roman basierende sechsteilige Miniserie Une chance de trop aus. Anders als im Buch ist eine Frau die Hauptfigur der Serie. Alexandra Lamy spielte die Hauptrolle.[1] Der Sender Sat.1 ließ 2017 eine deutsche Version als Fernsehzweiteiler Keine zweite Chance produzieren. Er basiert auf dem Roman und seiner französischen Verfilmung. Regie führte Alexander Dierbach nach einem Drehbuch von Hannah Hollinger. Die Hauptrolle spielt Petra Schmidt-Schaller.[2][3] WeblinksRezensionsnotizen zu Keine zweite Chance bei Perlentaucher Einzelnachweise
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