KarrierismusDer Begriff Karrierismus bezeichnet ein Verhalten, bei dem eine verantwortliche Person (Beamter, Funktionär, Manager, Offizier, Wissenschaftler) die Belange der eigenen Karriere in den Mittelpunkt ihrer Entscheidungen stellt.[1] In der Praxis bedeutet dies, dass eine Entscheidung nicht nach dem Kriterium fällt, welcher Weg dem Gesamtauftrag (z. B. dem langfristigen Wohl der Firma oder dem militärischen Auftrag) am ehesten dienlich ist, sondern welcher Weg das höchste Prestige bei höheren Führungsebenen und damit ein persönliches Fortkommen sichert.[2] Beispiele sind:
Kennzeichnend für Karrierismus fördernde Situationen sind zwei Umstände, die eine Diskrepanz zwischen Karrierezielen und Auftrag ermöglichen:
In sozialistischen Ländern wurde vielfach versucht, den Begriff des Karrierismus als Straftatbestand zu etablieren.[3] Obwohl dadurch karriereinduzierte Fehlentscheidungen verhindert werden sollten, verkam der Tatbestand spätestens unter Stalin zum Gummiparagraphen: Unabhängig von äußerlich nachvollziehbaren Gründen konnte jede – nicht vollständig auf Vorschriften zurückführbare – Entscheidung als Karrierismus ausgelegt werden und schlimmstenfalls ins Gulag führen; damit bedeuteten freie Entscheidungen ein erhebliches persönliches Risiko.[4] Ein filmisches Dokument in diesem Zusammenhang ist der DEFA-Film Spur der Steine.[5] Karrierismus geht vielfach mit Ellenbogenmentalität oder auch Opportunismus einher, ist jedoch nicht mit diesen zu verwechseln. WeblinksWiktionary: Karrierismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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