Karl Radinger (Maler)Karl Radinger (* 11. September 1912 in Kriegshaber; † 24. August 1966 in Neusäß) war ein deutscher Maler, tätig in der Kirchenmalerei. Er schuf als Werke der katholischen christlichen Kunst Gemälde, Altarbilder, Kreuzwege, Mosaike, Wand- und Deckenfresken. LebenKarl Radinger wurde 1912 in Kriegshaber geboren. Kriegshaber war damals noch eine eigenständige Gemeinde war und wurde 1916 nach Augsburg eingemeindet. Radingers Kindheitsjahre waren vom Ersten Weltkrieg überschattet. 1926, mit vierzehn Jahren, begann er eine Ausbildung zum Dekorationsmaler und besuchte ab 1932 die Augsburger Werkkunstschule bei Lehrern wie Fritz Döllgast. Ab 1936 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Franz Klemmer kirchliche Malerei.[1] Im Zweiten Weltkrieg war Radinger 1941 als Soldat in Gelsenkirchen stationiert[2] und stellte während dieser Zeit als junger Künstler erstmals seine Werke in Galerien und Museen im Ruhrgebiet aus,[1] etwa im Kunsthaus Heymer in Bochum. 1942 wurde er Mitglied im Kreis Bochumer Künstler und nahm an Ausstellungen in der Bochumer Gemäldegalerie, im Märkischen Museum in Witten, in Wattenscheid und Siegen teil. Wegen einer Verletzung musste er 1944 längere Zeit in der westfälischen Lazarettstadt Ahlen verbringen, wo ihm der Chefarzt im Lazarett St. Michael ein Atelier einrichtete.[3] In dieser Zeit entstand unter anderem sein Gemälde Der Apostel Paulus. Nach dem Krieg wurde Radinger 1946 Mitglied der Künstlervereinigung Augsburg „Die Ecke“[1] und Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler. Er nahm an Ausstellungen der „Ecke“ im Schaezlerpalais und im zerstörten Goldenen Saal des Augsburger Rathauses teil. Die Ausgestaltung der Kirche St. Wolfgang in Meitingen, deren Pfarrer sein älterer Bruder Johannes (1906–1988) war, zählt zu Radingers Hauptwerken. Auch für die Kirche Heiligste Dreifaltigkeit in seiner Heimatstadt Augsburg, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und anschließend wiederaufgebaut wurde, schuf Radinger die Kreuzwegbilder, außerdem den neuen Altar, die Kanzel und eine große Weihnachtskrippe nach Tiroler Vorbild. Karl Radinger starb am 24. August 1966 im Alter von 53 Jahren bei einem Verkehrsunfall in Neusäß. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem katholischen Friedhof in Augsburg-Kriegshaber. FamilieKarl Radinger war verheiratet und war Vater dreier Söhne. Sein ältester Sohn Bernhard Radinger, der in Kriegshaber ein kleines privates Heimatarchiv über den Stadtteil betreibt, verwaltet den künstlerischen Nachlass seines Vaters. Ehrungen und postume AusstellungenIm Jahre 2012 wurde der Karl-Radinger-Weg im Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Reese-Kaserne in Augsburg-Kriegshaber nach ihm benannt. Im selben Jahr wurden in Mertingen bei Donauwörth Radingers Werke anlässlich seines 100. Geburtstags im Rahmen einer Gedächtnisausstellung gezeigt, die der Freundeskreis „Professor Klemmer und seine Schüler“ organisiert hatte.[1] Werke (Auswahl)
WeblinksCommons: Karl Radinger – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
|