Karl HoleyKarl Holey (* 6. November 1879 in Bodenbach bei Tetschen, Böhmen; † 6. März 1955 in Wien) war ein österreichischer Architekt, Bauhistoriker und Denkmalpfleger. Er war von 1937 bis 1955 Dombaumeister des Stephansdoms. LebenDer Sohn eines Forstkontrollors ging in Leitmeritz zur Schule und studierte an der Technischen Hochschule Wien, wo er auch von 1904 bis 1906 als Assistent tätig war. Von 1908 bis 1925 war Holey Beamter der Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale, dann von 1915 bis 1932 Generalkonservator (Titel ab 1926) der österreichisch-ungarischen Denkmalpflege bzw. des Denkmalamts der österreichischen Ersten Republik. 1925 wurde Holey als ordentlicher Professor für Baukunst an die Technische Hochschule Wien berufen, an der er schon seit 1915 als außerordentlicher Professor lehrte. Karl Holey war vor allem Bauhistoriker, Denkmalpfleger, Dombaumeister und als Architekt überwiegend im Sakralbau tätig. In der Ära des Roten Wien war Holey allerdings auch im kommunalen Wohnungsbau tätig. Er stand ebenso wie sein Kollege Siegfried Theiss in einem gewissen Gegensatz zur Schule Otto Wagners. Holey war mit dem Regime des Ständestaats stark verbunden und ab 1934 Mitglied des Bundeskulturrats. Von 1937 bis 1938 war er Rektor der Technischen Hochschule Wien (freiwilliger Rücktritt 1938) und wurde ab 1945 Leiter des Wiederaufbaus des Doms in Salzburg. 1946 erfolgte seine neuerliche Ernennung zum Rektor der Technischen Hochschule Wien. 1951 als Professor emeritiert, blieb er in seinen Interessensgebieten aktiv. In die Amtszeit Holeys als Dombaumeister fiel die Zerstörung des Stephansdoms während des Zweiten Weltkriegs und dessen nachfolgender Wiederaufbau.[1] Am 12. April 1945 war es zum Brand der Dächer des Domes gekommen, wobei die Gewölbe im Chor einstürzten. Während das spätgotische Chorgestühl und die Orgel verbrannten, war das Friedrichsgrab durch eine rechtzeitig erfolgte Ummauerung geschützt worden. Nachdem der zerstörte Chorbereich durch eine Abmauerung vom Kirchenraum abgetrennt worden war, wurden hier zunächst die Gewölbe wiederhergestellt und bis 1950 das Dach als eine moderne Stahlkonstruktion aufgebracht. Am 26. April 1952 konnte die im Wesentlichen wiederhergestellte Domkirche wiedereröffnet werden. Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet.[2] AuszeichnungenHoley erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 1935 das Komturkreuz des österreichischen Verdienstordens.[3] 1950 wurde er Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Von 1930 bis 1931 war er Präsident der Katholischen Akademiker-Gemeinschaft, ab 1947 Präsident des Vereins für Denkmal- und Stadtbildpflege, heute Österreichische Gesellschaft für Denkmal- und Ortsbildpflege. 1954 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.[4] 1965 wurde ihm zu Ehren ein Platz in der Per-Albin-Hansson-Siedlung Nord im 10. Bezirk Holeyplatz benannt. Bauten und Entwürfe
Schriften
Literatur
WeblinksCommons: Karl Holey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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