Sein heimatgeschichtliches Interesse zeigt sich in einer großen Zahl von Veröffentlichungen über die Lohrer und Neustadter Geschichte[6][7].
Märchen
Am 13. April 1985 veröffentlichte Bartels einen Artikel „Neue Erkenntnisse über Hänsel und Gretel“ im Main Echo/Lohrer Echo. 22 Jahre nach Hans Traxlers Buch „Die Wahrheit über Hänsel und Gretel“ von 1963, das schon am 7. Juli 1964 in „Der Spiegel“ als Mystifikation entlarvt worden war,[8] tat Bartels so, als sei das immer noch der aktuelle Wissenstand über Hänsel und Gretel. Gleichzeitig gab er die Gründung eines Arbeitskreises Fabulologie, auf Basis der Erkenntnisse von Traxler, bekannt. Die historischen Vereine von Marktheidenfeld, Wertheim, Miltenberg und Aschaffenburg schlossen sich sofort an.
Große Aufmerksamkeit erreichte er 1986 mit seiner nächsten Veröffentlichung War Schneewittchen eine Lohrerin? - Zur Fabulologie des Spessarts in der Zeitschrift Schönere Heimat des Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V.[9] Ihr folgten 1990 sein 80-seitiges Buch Schneewittchen – Zur Fabulologie des Spessarts und 2012 dessen zweite Auflage mit 84 Seiten.[10] In allen drei Veröffentlichungen stellte der passionierte Märchenfreund die These auf, dass Schneewittchen, wenn es tatsächlich gelebt habe, die 1729 geborene Lohrerin Maria Sophia Margaretha Catharina von Erthal gewesen sein müsste, die allerdings 1725 geboren wurde. Er „bewies“ dies auch im Wege der Deduktion, dem methodischen Kern seiner „Fabulologie des Spessarts“.
Bartels beendete alle drei Veröffentlichungen augenzwinkernd mit der gleichen Aussage: „Somit ist mit Schrift[11] und Bild[12] belegt: Schneewittchen war eine Lohrerin! Vivat Fabulologia!!“[13]
Heute gilt Bartels als Vater des „Lohrer Schneewittchens“.[14] Im Mai 2016 verlieh ihm die Stadt Lohr am Main unter anderem auch für seine Schneewittchen-Geschichte die Ehrenbürgerschaft.
Drogenhandel und apothekenrechtliche Beziehungen zwischen Venedig und Nürnberg. Frankfurt am Main 1966 (= Quellen und Studien zur Geschichte der Pharmazie. Band 8).
Deutsche Apothekerbiographie. Band 1–2 und Ergänzungsbände 1–2. In: Wolfgang-Hagen Hein, Holm-Dietmar Schwarz (Hrsg.): Veröffentlichung der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Stuttgart 1975–1986.
Flurdenkmäler im ehemaligen Landkreis Lohr (= Schriften des Geschichts- und Museumsvereines Lohr. Band 10). Lohr 1977.
mit Wolf-Dieter Jahncke: Medizin und Pharmazie in der Benediktiner-Abtei Neustadt a. Main (= Schriften des Geschichts- und Museumsvereines Lohr. Band 11). Lohr 1978.
Neue Erkenntnisse über Hänsel und Gretel. Ein Beitrag zur Fabulologie des Spessarts und zum Jahr der Gebrüder Grimm. In: Main Echo – Lohrer Echo, 13. April 1985.
War Schneewittchen eine Lohrerin? Zur Fabulologie des Spessarts. In: Schönere Heimat, Bayerischer Landesverband für Heimatpflege e.V. 75. Jahrgang, 1986, Heft 2, S. 392–396.
Nürnberg und die Pharmazie. In: Pharmazeutische Zeitung. Band 132, 1987, S. 1612–1615.
Schneewittchen. Zur Fabulologie des Spessarts. Buchhandlung von Törne, Lohr 1990, ISBN 3-9800281-4-3.
Die Verbreitung der Nürnberger Pharmakopöe. In: Geschichte der Pharmazie. Band 44, 1992, S. 17–23.
350 Jahre Marien-Apotheke Lohr am Main 1650–2000 (= Schriften des Geschichts- und Museumsvereines Lohr am Main. Band 34). Lohr 2000.
Das Apothekenwesen im östlichen Unterfranken, insbesondere im Hochstift Würzburg. In: Peter Dilg, Karl Heinz Bartels (Hrsg.): Pharmazie in Würzburg – historische und aktuelle Aspekte. Hrsg. im Auftrag der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft. Berlin 2004 (= Stätten pharmazeutischer Praxis, Lehre und Forschung. Band 3), S. 18–53.
Die Würzburger „Pharmakopöen“. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 25, 2006, S. 75–112.
Die Breslauer Medizin-Statuten aus der Mitte des 14. Jahrhunderts- In: Jahrbuch der schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau XLVII. Band 38, 2006/2007, S. 11–26.
Schneewittchen. Zur Fabulologie des Spessarts (= Schriften des Geschichts- und Museumsverein Lohr. Band 52). 2012, ISBN 978-3-934128-40-8.
↑Dissertation: Drogenhandel und apothekenrechtliche Beziehungen zwischen Venedig und Nürnberg. Das Eindringen italienischer Elemente in die deutsche Apothekengesetzgebung als Folge des Drogenhandels und anderer Verbindungen zwischen Venedig und Nürnberg. Frankfurt am Main 1966 (= Quellen und Studien zur Geschichte der Pharmazie, 8).
↑War die Königin von Saba eine Apothekerin? Ein Querschnitt durch die Geschichte des Arzneidrogenhandels, Festvortrag auf dem Bayerischen Apothekertag 1987, Nürnberg, veröffentlicht in
↑Karlheinz Bartels: Aromata et Species – Arzneidrogen-Fernhandel im Altertum. In: Klaus Meyer (Hrsg.): Die Schelenzstiftung IV 1989–2003. (= Veröffentlichungen zur Pharmaziegeschichte. Band 4), Stuttgart 2004, S. 193–210
↑Flurdenkmäler im ehemaligen Landkreis Lohr, Schriften des Geschichts- und Museumsvereines Lohr, Folge 10, 1977
↑Karlheinz Bartels, Wolf-Dieter Müller-Jahncke: Medizin und Pharmazie in der Benediktiner-Abtei Neustadt a. Main (= Schriften des Geschichts- und Museumsvereines Lohr. Folge 11). >1978.
↑In der Schrift werden der sprechende Spiegel - der wilde Wald und der Frischling - die Zwerge und die Berge - der gläserne Sarg – und die eisernen Pantoffeln mit den „wissenschaftlichen Methoden“ der Fabulologie detailliert untersucht, Schneewittchen und seine Familie aber nur sehr oberflächlich betrachtet und nicht mit den Aussagen im Grimm-Märchen verglichen: „Und wie das Kind geboren war, starb die Königin. Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin.“
↑Das Gemälde von 1759 zeigt nicht Maria Sophia von Erthal aus Lohr. 1759 war sie 34 Jahre alt. Es zeigt die beiden Kinder von Georg Philipp Valentin von Erthal – Herr auf Leuzendorf und Gochsheim
↑Mit der Fußnote 30: Und wenn wir wieder Windeier aufschlagen, laden wir sie wieder zum Essen ein.
↑Wolfgang Vorwerk: Das 'Lohrer Schneewittchen': Zur Fabulologie eines Märchens. In: Christian Grandl, Kevin J. McKenna (Hrsg.): Bis dat, qui cito dat. Gegengabe in Paremiology, Folklore, Language and Literature. Honoring Wolfgang Mieder on His Seventieth Birthday. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2015, ISBN 978-3-631-64872-8, S. 491–503 (Digitalisat (PDF)).