Karl-Heinz Jeiter absolvierte nach seiner Schulzeit in Aachen von 1968 bis 1971 eine Lehre als Buchdrucker, worin sich sein Interesse an allen Arten des Drucks begründet. Von 1977 bis 1982 studierte er das Fach Design an der FH Aachen.
Von 1988 bis 1990 hatte Jeiter einen Lehrauftrag an der FH Aachen im Fachbereich Design für das Thema Zeichnen inne. Ein Jahr später wurde er als Leiter der Gestaltungswerkstatt im Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen eingestellt. Als Kunstvermittler organisierte er dort über 300 Künstlerkurse mit regionalen und internationalen Künstlern zu allen Bereichen der Bildenden Kunst. Diese Funktion füllte er bis 2018 aus.[1]
Nach seiner Pensionierung ist Jeiter als freier Mitarbeiter für den Museumsdienst Aachen für Ausstellungsführungen und Kurse im Ludwig Forum für Internationale Kunst, im städtischen Suermondt-Ludwig-Museum und im Centre Charlemagne tätig. Darüber hinaus hat er seit den achtziger Jahren Akt-, Sach- und Landschaftszeichenkurse sowie Radierkurse in der Bleiberger Fabrik, in der Volkshochschule Aachen und vor allem im Ludwig Forum für Internationale Kunst geleitet.
Jeiter ist Mitglied des Vereins der Freunde des Ludwig Forums, anfangs noch Verein der Freunde der Neuen Galerie, Sammlung Ludwig genannt, sowie seit 1986 Gründungsmitglied des Neuen Aachener Kunstvereins (NAK), sowie seit 1995 Mitglied des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), Sektion Aachen/Euregio, davon circa 10 Jahre als Vorstandsmitglied, und des Vereins Kulturwerk Aachen. Vom Vorstand des BBK Aachen / Euregio wurde Jeiter 2019 zum Ehrenmitglied ernannt.
Wegen seiner zahlreichen Verbindungen in die verschiedensten Aachener Kulturorganisationen war Jeiter ein Mitorganisator der Aachener Kunstroute sowie der alle zwei Jahre stattfindenden Atelierroute des BBK Aachen/Euregio und Ansprechpartner für das Kulturdezernat der Stadt Aachen.
Jeiter erhielt im Jahr 1988 den Förderpreis der Stadt Aachen für Bildende Kunst. Er ist seit 1985 verheiratet mit der Künstlerin Kathrin Philipp-Jeiter. Das Paar hat drei Kinder.
Werk
Karl-Heinz Jeiter widmet sich vorwiegend dem Medium der Zeichnung aber auch dem Tiefdruckverfahren der Radierung. Er vertritt eine eigenwillige Position in dem Diskurs zur Zeichnung in der gegenwärtigen Zeit. In seinen vorwiegend ungegenständlichen Arbeiten ist die Linie selbst in all ihren Ausdrucksmöglichkeiten Thema seiner Kunst.
Die einzigen Instrumente, die er zur Gestaltung der Zeichnungen auf Papier einsetzt, sind Graphit- und Farbstifte. Von kleinformatigen Bildern bis zu metergroßen an der Wand präsentierten Arbeiten reicht sein Schaffen, vom Skizzenbuch bis zum gerahmten oder auf Holz aufgezogenen Bild.
Karl-Heinz Jeiter befasst sich in seinem künstlerischen Schaffen auch mit dem Tiefdruckverfahren der Radierung. Ebenso hat er sich mit experimentellen Tiefdrucktechniken und Kombinationen beispielsweise der Kombination von Radierung und Siebdruck und mit der Collagrafie beschäftigt.
Seit 1982 stellt Karl-Heinz Jeiter seine eigenen Arbeiten im In- und Ausland in Einzel- und Gruppenausstellungen aus wie beispielsweise in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Rumänien, Italien, Spanien, Japan und Kuba.
2019: Lust der Täuschung, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen[8]
Literatur (Auswahl)
Volker Adolphs: „…für einen Künstler doch ein Paradies…“ „Angesammeltes“ zum Werk von Karl-Heinz Jeiter. in Katalog „Bezeichnetes“. Burg Stolberg-Galerie, Stolberg 1987.
Klaus Jan Philipp: Die Ojektivität der Dinge, in Katalog „Bezeichnetes“. Burg Stolberg-Galerie, Stolberg 1987.
Martina Schuller: Mikrokosmos, Makrokosmos, zu Besuch bei Karl-Heinz Jeiter. Artikel Besuch im Atelier in der Zeitschrift Klenkes. Aachen 1989.
Wolfgang Becker: Höhlenforschung. Über die Arbeit von Karl-Heinz Jeiter. In: Katalog der Bock-Galerie, Aachen 1999.
Dagmar Preising: Die Zeichnung und ihre Antagonismen. 2005, Karl-Heinz Jeiter - „Kein Tag ohne Linie“: Zeichnungen von 2001 bis heute. [Ausstellung Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen, 7.10.2005 – 8.1.2006]. Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen 2005, ISBN 3-929203-57-X. in: Katalog Karl-Heinz Jeiter – Kein Tag ohne Linie – Zeichnungen von 2001 bis heute. Aachen.
Gudrun Liegl-Raditschnigg: Linienkörper im rhythmisch struktutierten Flächenraum. Das bildnerische Experiment Karl-Heinz Jeitners. BBK-Galerie, Aachen 2005.
Wolfgang Becker: Visuelle Musik / Musikalische Vision. Text zu Karl Heinz Jeiter: 40 Kantaten, 40 Farbstiftzeichnungen auf Papier, Je 60 × 60 cm. Aachen 2009.
Adam C. Oellers zur Ausstellung: Kunst in der MozARTstraße – Karl-Heinz Jeiter, Zeichnungen und Radierungen. Aachen 2013.[9]
Stefan Skowron: Linien. Zeichnungen u. Radierungen. GK Kulturgut e.V., Altes Museum, Geilenkirchen 2015.
Josef Gülpers: Zur Ausstellung Künstler aus dem Aachener Raum. 2017.