Die Straße trug ab dem 13. Mai 1871 bis 1951 die Bezeichnung Friedrich-Karl-Ufer nach dem preußischen Prinzen und Generalfeldmarschall Friedrich Karl Nikolaus (1828–1885).[1] Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lag die Straße direkt an der Grenze vom Sowjetischen in den Britischen Sektor Berlins. Die Umbenennung des östlichen Teils nach dem 1941 hingerichteten kommunistischen Widerstandskämpfer erfolgte am 31. Mai 1951. Die Umwidmung stand im Kontext einer konzertierten Umbenennungsaktion durch den von der SED-dominierten Ost-BerlinerMagistrat anlässlich der Weltfestspiele der Jugend, die im August 1951 in Berlin stattfanden. 168 verbliebene Platz- und Straßennamen im Sowjetischen Sektor der Stadt mit militärischem oder monarchischem Bezug wurden geändert.[2]
Die am 9. Mai 2005 freigegebene Straße Kapelle-Ufer war Teil einer Entwicklungsmaßnahme „Hauptstadt Berlin – Parlaments- und Regierungsviertel“. In Verbindung mit der Rahel-Hirsch-Straße sowie der Hugo-Preuß-Brücke dient der Straßenzug der nördlichen Umfahrung des Regierungsviertels. Gleichzeitig erfolgt hierüber die Erschließung des Berliner Hauptbahnhofs sowie des Schiffbauerdamms.[5]
Die AEG hatte in dem 1906 fertiggestellten Haus Friedrich-Karl-Ufer 2–4 ihre Konzernzentrale. Das von Alfred Messel entworfene Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.[6]
Das Landratsamt des Kreises Niederbarnim befand sich im Nieder-Barnimer Kreishaus, Friedrich-Karl-Ufer 5. Auch dieses Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Nördlich des neuen BMBF-Gebäudes ist das Futurium entstanden, dessen Grundstein 2015 gelegt wurde und das am 5. September 2019 seine Türen für das Publikum geöffnet hat. Als 2009 im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ein städtebauliches Konzept erstellt wurde, sollten bereits nach den Vorstellungen des BMBF auf dem Areal forschungsnahe Institutionen einen Platz finden. Das Land Berlin hingegen bevorzugte eine Wohnnutzung.[8] Nach der Bundestagswahl im Herbst 2009 verständigten sich dann Union und FDP im Koalitionsvertrag auf das Haus, in dem sich Deutschland „als Wissensgesellschaft und Innovationstreiber“ präsentiert.[9]
↑Johanna Sänger: Heldenkult und Heimatliebe: Strassen- und Ehrennamen im offiziellen Gedächtnis der DDR. Ch. Links Verlag, 2006, ISBN 978-3-86153-398-6, S.103f. (google.de [abgerufen am 5. August 2019]).