Die Kanadische Unterhauswahl 1962 (englisch25th Canadian General Election, französisch25e élection fédérale canadienne) fand am 18. Juni 1962 statt. Es war die 25. Wahl des kanadischenUnterhauses (engl. House of Commons, frz. Chambre des Communes). Gewählt wurden dessen 265 Abgeordnete.
Die progressiv-konservative Regierung von Premierminister John Diefenbaker hatte in den letzten vier Jahren mit der größten Mehrheit regieren können, die eine Partei jemals im kanadischen Unterhaus errungen hatte. Vor der Wahl war allerdings die Arbeitslosenquote hoch und der Wert des kanadischen Dollars gering. Hinzu kamen kontroverse Entscheidungen wie der Abbruch der Entwicklung des Kampfflugzeugs Avro Arrow. Trotzdem gelang es der Liberalen Partei von Oppositionsführer Lester Pearson nicht, die Regierung abzulösen, gewann aber genügend Sitze hinzu, um Diefenbaker zur Bildung einer Minderheitsregierung zu zwingen.
Erstmals zu einer Unterhauswahl trat die Neue Demokratische Partei an, die aus der Allianz der Co-operative Commonwealth Federation (CCF) mit dem Canadian Labour Congress entstanden war und von Tommy Douglas, dem ehemaligen Premierminister von Saskatchewan, angeführt wurde. Sie konnte zwar gegenüber dem Ergebnis der CCF stark zulegen, der in Meinungsumfragen prognostizierte Durchbruch gelang jedoch nicht. Nach einer vierjährigen Unterbrechung war die Social Credit Party wieder im Unterhaus vertreten. Allerdings wurden fast alle ihre Abgeordneten in Québec gewählt, während die traditionelle Hochburg Westkanada nur schwach vertreten war.
Erstmals waren sämtliche Ureinwohner wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung betrug 79,0 %.[1]