Kabakon

Lage Kabakons

Koordinaten: 4° 14′ S, 152° 24′ O

Kabakon ist eine Insel der Duke-of-York-Inseln, einer Inselgruppe im zu Papua-Neuguinea gehörenden Bismarck-Archipel.

Geographie

Die Fläche von Kabakon beträgt etwa 0,76 km². Die Insel Ulu liegt nördlich von Kabakon, Kerawara östlich.

Kabakon liegt in einer gefährdeten Zone, da hier zwei tektonische Platten aufeinanderstoßen. Erdbeben und Tsunamis sind für die Bewohner der Insel nichts Ungewöhnliches.

Geschichte

Die Insel – oder zumindest ein großes Grundstück auf ihr – wurde zur Jahresmitte 1879 durch den Naturforscher Theodor Kleinschmidt erworben. Verkäufer waren einige Stammesangehörige der Nachbarinsel Utuan, die auf Kabakon Land hielten. Als Beleg gilt ein Privatbrief an Rev. Benjamin Danks, in dem Kleinschmidt unter dem 5. Januar 1880 über den von ihm getätigten Kauf von „Kambe Kounae (Kapakon)“ berichtet.[1] Laut anderen Quellen erwarb Kleinschmidt das nordöstliche Ulu.[2]

Zu deutschen Kolonialzeiten befanden sich auf Kabakon (Lage) Kokosplantagen.[3] 1902 ließ sich August Engelhardt auf dem Eiland nieder und gründete eine Gemeinschaft mit dem Namen „Sonnenorden – Aequatoriale Siedlungsgemeinschaft“. Der Sonnenorden trat für den ausschließlichen Verzehr von Kokosnüssen und für Nudismus ein. Teilweise soll der Orden bis zu 30 Mitglieder gezählt haben. Der Sonnenorden und die Kokosdiät wurden in Deutschland mit Prospekten beworben: „Nackter Kokovorismus ist Gottes Wille. Die reine Kokosdiät macht unsterblich und vereinigt mit Gott.“[4] Viele deutsche Zivilisationsflüchtlinge, die dem Ruf Engelhardts folgten, erkrankten jedoch oder verstarben bald nach ihrer Ankunft auf Kabakon. Andere kehrten entmutigt in ihre Heimat zurück. Die letzten Sonnenanbeter verließen nach dem Ersten Weltkrieg die Insel. Engelhardt selbst starb 1919 auf Kabakon.[5]

Klima

Es herrscht ein gemäßigt feuchtes, tropisches Seeklima. Trockenes Wetter auf den Duke-of-York-Inseln kündigt den baldigen Südost-Passat an.[6] Die niedrigsten Durchschnittswerte von 23 °C liegen in den Monaten Juni bis September, die Höchsttemperaturen von 32 °C in den Monaten Dezember und Januar. Die Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 71 und 78 Prozent. Im Dezember werden durchschnittlich sechs, im März und April elf Regentage verzeichnet.[7]

Einzelnachweise

  1. Vgl. Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie in zwei Bänden. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Band 1, S. 487, einschl. Endnote 518.
  2. Heinz Schütte: „Stori Bilong Wanpela Man Nem Bilong Em Toboalilu“. The Death of Godeffroy’s Kleinschmidt, and the Perception of History. (Memento des Originals vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ojs.lib.byu.edu In: Pacific Studies. Vol. 14, No. 3 (1991), S. 69–96, hier: S. 71.
  3. Deutsches Koloniallexikon: Kabakon
  4. Echo Online: Abenteurer, Eroberer und Naturapostel (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive) und Asia Pacific Week - Pacific Islands Workshop, S. 24
  5. Gisela Graichen und Horst Gründer: Deutsche Kolonien. Traum und Trauma. Berlin 2005, ISBN 3-550-07637-1
  6. The Scottish Geographical Magazine. 1999, S. 95
  7. Archivlink (Memento vom 16. Oktober 2006 im Internet Archive) Klimatabelle