KörnerkissenKörnerkissen sind mit unterschiedlichen Materialien befüllte Kissen, die sowohl für die Wärme- als auch Kältetherapie eingesetzt werden. Sie werden als ein natürliches Heilmittel bezeichnet, da sie aus biologischen Rohstoffen hergestellt werden. GeschichteDie Verwendung, insbesondere von Kirschkernkissen, galt vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz als wirksames Hausmittel. Nach Erzählungen sollen beschäftigte Frauen einer Schweizer Kirschlikörfabrik die Eignung von Kirschkernen für entsprechende Wärmekissen entdeckt haben und bei der Likörfabrikation überbliebene Kerne für die Herstellung der Kissen verwendet haben.[1] Bei Ausgrabungen auf dem Parkplatz an der Stubengasse in Münster in den Jahren 1997 bis 1999 wurden allerdings etwa 400 Gramm ehemals in einen Stoffbeutel eingenähte Kirschkerne entdeckt, die darauf hinweisen, dass Kirschkernkissen bereits im Mittelalter verwendet worden waren.[2] Anwendungsgebiete
Füllungen
UnterschiedeDie verschiedenen Kissenfüllungen unterscheiden sich dahingehend, dass sie unterschiedlich schnell Wärmeenergie abgeben (bzw. aufnehmen) und unterschiedlich viel davon speichern können. Außerdem ergibt sich aus der Größe und Beschaffenheit der unterschiedlichen Materialien eine andere Haptik und Anschmiegsamkeit, weiters naturgemäß verschiedene Gerüche und Geräusche. Für den praktischen Gebrauch ist außerdem zu beachten, dass sich viele Kernkissen zum Waschen eignen und Getreidekissen meist nicht. Die Verwendung sämtlicher solcher Kissen zählt zu der sog. trockenen Wärmeanwendung, bei der nicht Wasser bzw. Dampf für die vorrangige Übertragung sorgen, sondern die Wärmestrahlung und Wärmeleitung durch die Kissenbestandteile. Form und SteppungKörnerkissen sind in den unterschiedlichsten Formen und Größen erhältlich. Wärmekissen gibt es inzwischen in vielen verschiedenen Ausführungen z. B. als Hausschuhe, Kuscheltiere, Wärmeschal usw. Sie sind auf das jeweilige Anwendungsgebiet zugeschnitten. Ein wichtiges Qualitätskriterium bei Körnerkissen ist die Steppung. Damit ist die Unterteilung des Kissens in Kammern gemeint, die das Verrutschen der Füllung verhindert. Steppungen können je nach Form quer bzw. längs verlaufen. TemperaturDas Körnerkissen ist je nach Anwendungsgebiet zu temperieren. Für das Erwärmen eignen sich Kachel-, Kohle- Backofen oder Mikrowellen.
SicherheitshinweiseIn den Bedienungsanleitungen der Hersteller wird üblicherweise darauf hingewiesen, dass (ganz oder teilweise) überhitzte Körnerkissen sich entzünden können. Dies geschieht bei Erwärmung in der Mikrowelle durch die Bildung von Hot Spots, die nicht ohne weiteres erkennbar sind und, wie in einer Vielzahl von Fällen dokumentiert, noch nach Stunden einen Brand auslösen können. Das Erwärmen im Backofen ist zwar energieintensiver und dauert länger, aber weitaus ungefährlicher. Einige Hersteller weisen bei Körnerkissen auf eine heilende Wirkung hin. Ein so angebotenes Körnerkissen benötigt eine Zertifizierung als Medizinprodukt. Filme
Einzelnachweise
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