Catharina Justina Benda, auch Auguste Benda[1] und Justel Benda, verheiratete Auguste Zimdar (getauft 2. Juni1757 in Gotha; † nach 1815), war eine deutsche Sängerin (Sopran) und Schauspielerin, einzige Tochter des Hofkapellmeisters und Komponisten Georg Anton Benda. 1779 heiratete sie den Schauspieler Karl Friedrich Zimdar, 1797 den Schauspieler Adolph Noel Blanchard[2].
Justel Benda erhielt eine Gesangsausbildung von der Gothaer Hofsängerin Anna Franziska Hattasch, Schwester ihres Vaters Georg Anton Benda. Am Gothaer Hoftheater debütierte sie 1776 als Laura in der Uraufführung seiner Oper Romeo und Julie (Libretto von Gotter nach Shakespeare).
Anfang 1778 folgte Georg Anton Benda mit Tochter Justina, Sohn Hermann Christian und Neffe Heinrich Christoph Hattasch dem Ruf von Theaterdirektor Friedrich Ludwig Schröder nach Hamburg. Entgegen dem Willen ihres Vaters verlobte sich Justina, auch zum Leidwesen des damals noch in Gotha debütierenden August Wilhelm Iffland[3] mit dem Schauspieler und Dramaturg Karl Friedrich Zimdar, Heirat Anfang 1779 kurz nach der Abreise ihrer Verwandten.
1894 schloss sich Witwe Justina Zimdar mit ihrer Tochter Caroline Zimdar, die bereits in Schwedt in Kinderrollen aufgetreten war, erneut der Wäserschen Gesellschaft in Breslau an, der auch ihre Cousine Sophia Carolina Benda (Tochter von Franz Benda), ihr späterer Schwiegersohn, der Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Maximilian Scholz (1744–1834)[4], sowie ihr künftiger Ehemann, der Schauspieler Adolph Noel Blanchard (1765–1832)[5], angehörten. Bis 1815 ist „Mad. Blanchard“ in Breslau nachzuweisen[6].
Familie
Vier Geschwister von Justina Benda konnten ebenfalls Karriere auf deutschen Bühnen machen:
Friedrich Ludwig Benda (1752–1792), Geigenvirtuose u. Komponist in Mannheim, Hamburg, Ludwigslust und Königsberg
Heinrich Benda (1754–vor 1806), Violinist zunächst ebenfalls bei der Seylerschen Gesellschaft, später am Döbbelinschen Theater in Berlin
Hermann Christian Benda (1759–1805), Sänger und Schauspieler, in Hamburg, Berlin, zuletzt viele Jahre am Hoftheater Weimar unter Goethe
Carl Ernst Eberhard Benda (1764–1824), in Berlin zunächst als Schauspieler und Sänger am Döbbelinschen Theater, dann viele Jahre am dortigen Hoftheater
Friederike in Betrug durch Aberglauben, Oper von Ebert/Dittersdorf
Literatur
Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda (Band 1: Franz Benda), 1967, de Gruyter Berlin.
Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda (Band 2: Georg Anton Benda), 1971, de Gruyter Berlin, ISBN 3-11-003568-5, Seiten 131–138.
Ludwig Eisenberg: Scholz, Maximilian in: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, OCLC5304638, S. 909. auch Online.
Anmerkungen
↑in mehreren Quellen Auguste Benda, wohl in Anlehnung an den in der Gothaer Schlosskirche eingetragenen Taufnamen Justina (Franz Lorenz Seite 131)
↑Rudolf Schlösser: Friedrich Wilhelm Gotter: sein Leben und seiner Werke, Band 10 von Theatergeschlichliche Forschungen, Verlag Kraus Reprint, 1894, Seite 96 Online