1888 begann Mayreder zunächst bei Victor Luntz in Wien zu arbeiten, anschließend bei E. Nordio in Triest und bei Adolf Láng in Budapest. Zurück in Wien folgte 1890 eine Tätigkeit bei Franz von Neumann, ehe sich Mayreder 1891 selbständig machte. Er arbeitete ab diesem Zeitpunkt oft und erfolgreich mit seinen Brüdern Karl und Rudolf Mayreder zusammen. Ab 1898 war Mayreder Mitglied der Wiener Secession.[1]
1904 heiratete er Maria Einsle. Sein Sohn Friedrich wurde 1905 geboren und wurde ebenfalls Architekt. Mayreder erkrankte an einem Gehirnleiden und starb im Alter von 51 Jahren. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.
Werk
Julius Mayreder war vielseitig tätig. Er errichtete nicht nur Villen und Wohnhäuser, sondern auch Bahnhöfe und Fabriken, und er gestaltete Grabmäler und Inneneinrichtungen. Gemeinsam mit seinen Brüdern nahm er an Wettbewerben für große städtebauliche Projekte in Wien teil, wie der Planung des Stubenviertels und dem Generalregulierungsplan. Bei den gemeinsam mit Karl Mayreder umgesetzten Wohnbauten ist der Anteil der einzelnen Architekten daran schwer zu bestimmen. Mayreder pflegte, wie sein Bruder, vorwiegend neobarockehistoristische Formen, die dem Repräsentationsbedürfnis der damaligen Zeit entsprachen. Er war aber den modernen Strömungen gegenüber aufgeschlossen und verwendete ab 1900 auch secessionistische Elemente.
Grabmal Rudolf und Ludwig Schürer von Waldheim, Zentralfriedhof, Wien 11 (1890–1894) mit Karl Mayreder, Engelsfigur später hinzugekommen