Julius Eduard Josef Leisching wurde als Sohn des Kaufmanns Eduard Leisching und der Antonie Leisching, geb. Götze geboren. Sein Vater stammte aus einer angesehenen Familie von Langensalza, die Mutter war eine gebürtige Leipzigerin. Der Ururgroßvater Karl Gottlob Leisching war Superintendent in Langensalza. Zur Familie gehört auch die Malerin Friederike Leisching, die vor allem durch ihre Bildnisse der Familie von Matthias Claudius bekannt geworden ist. Auch sein Bruder Eduard Leisching brachte es als Kunsthistoriker und Direktor des Museums für angewandte Kunst zu großem Ruhm. Im Jahre 1894 heiratete Julius die in Wien geborene Mathilde Benedikter.
Leben
Leisching studierte an der Wiener Technischen Hochschule Architektur, weilte dann in den Jahren 1885 bis 1887 zur weiteren technischen und künstlerischen Ausbildung in Dresden. Anschließend war er als Architekt in Wien tätig und errichtete in der Folgezeit die Evangelischen Kirchen in Třinec und Oderberg (Bohumín).
Schon bald wandte sich Leisching dem Studium des alten Kunstgewerbes zu und machte sich auf diesem Gebiet einen Namen. Mit achtundzwanzig Jahren wurde er 1893 Direktor des Mährischen Gewerbemuseums (ab 1907 Erzherzog-Rainer-Museum für Kunst und Gewerbe) in Brünn. In dieser Stellung blieb er fast 30 Jahre, bis 1921.