Von Königstein aus wurde ihre Ehe mit dem Grafen Philipp II. von Hanau-Münzenberg (1501–1529) angebahnt, die am 27. Januar 1523 geschlossen wurde. Drei Söhne und zwei Töchter stammen aus dieser Ehe. Graf Philipp II. starb bereits 1529 im Alter von 27 Jahren. Für seinen noch minderjährigen Sohn, Graf Philipp III., wurde eine Vormundschaft errichtet. Vormünder waren neben anderen Juliana, Graf Wilhelm von Nassau-Dillenburg und Graf Reinhard zu Solms-Lich.
Dillenburg
Im September 1531 heiratete Juliana ein zweites Mal, nämlich den Mitvormund aus der Hanauer Vormundschaft, Graf Wilhelm von Nassau-Dillenburg. Mit ihren Kindern zog sie nun nach Dillenburg. Zwölf weitere Kinder entstammten dieser zweiten Ehe, darunter Wilhelm I. (der Schweiger) und Johann VI. von Nassau-Dillenburg. Nach ihrem Tod wurde sie in der Evangelischen Stadtkirche Dillenburg beigesetzt.
Die historische Bedeutung von Juliana ergibt sich in erster Linie aus ihrer zahlreichen Nachkommenschaft, die sie zur Stammmutter zahlreicher regierender europäischer Häuser werden ließ. Entsprechend groß war die Würdigung zu ihrem 500. Geburtstag im Jahre 2006, so wurde ihr ein Denkmal in der Geburtsstadt errichtet und zwei neue Publikationen vorgelegt.
Ehrungen
Rose
Die Rose wurde zum 500. Geburtstag von Juliana von Stolberg auf ihren Namen getauft: Juliana von Stolberg ist eine Ramblerrose und gehört damit zur Gattung der Modernen Strauchrosen. Die Blüte ist ungefüllt, mittelgroß (4–5 cm), weiß mit rosa Rand, duftend und in auffällig großen Büscheln blühend. Die Blühzeit ist von Juni bis September, die Rose ist öfter blühend. Züchter ist der Rosenzüchter Louis Lens (Oudenburg, Belgien). Die Rose wurde 1999[2] eingeführt, ist eine Solitärpflanze, die gerne von Bienen angeflogen wird, und bietet sich auch als Staudenbegleiterin an.
Denkmal in Stolberg
Anlässlich des 500. Todesjahres wurde, initiiert vom dortigen Traditions- und Geschichtsverein, 2006 zum Juliana-Jahr erklärt. Am 23. September dieses Jahres wurde ein von dem Bildhauer Bernd Göbel geschaffenes Bronze-Denkmal eingeweiht, welches auf der Terrasse des Stolberger Schlosses steht. Das Denkmal zeigt Juliana zu Stolberg als junges Mädchen, ungefähr in dem Alter, als sie Stolberg verließ.[3][4][5]
Zudem wird Juliana auf der Homepage der Stadt dargestellt.[6]
Literatur
Adrian Willem Eliza Dek: De Afstammelingen van Juliana van Stolberg tot aan het jaar van de vrede van Munster (= Spiegel der historie.ZDB-ID 428272-3). De Europese Bibliotheek, Zaltbommel 1968.
Reinildis van Ditzhuyzen: Deine getreuwe muter allezeit. Juliana von Stolberg. 1506–1580. Aschendorff, Münster 2006, ISBN 3-402-00236-1.
Pierre Even: Dynastie Luxemburg-Nassau. Von den Grafen zu Nassau zu den Großherzögen von Luxemburg. Eine neunhundertjährige Herrschergeschichte in einhundert Biographien. Schortgen, Luxemburg 2000, ISBN 2-87953-600-6, S. 94 f.
Eduard Jacobs: Juliana von Stolberg, Ahnfrau des Hauses Nassau-Oranien. Nach ihrem Leben und ihrer geschichtlichen Bedeutung dargestellt. Hendel, Wernigerode u. a. 1889.
Monika Lücke, Claudia C. Hennrich: Juliana – eine „Oranierin“ aus Stolberg im Harz. Stolberger Geschichts- und Traditionsverein, Stolberg (Harz) 2006, ISBN 3-928466-78-X.
↑Manfred Deideck: Mit Schwung ins Juliana-Jahr 2006. Andruck der Jahresmedaille mit dem Porträt der Gräfin von Stolberg anlässlich ihres 500. Geburtstages. Hrsg.: Mitteldeutsche Zeitung. 2. Januar 2006.
↑Andreas Stedtler: Annäherung an die Ahnfrau. In: Mitteldeutsche Zeitung. 23. September 2006.
↑Frank Schedwill: Rückkehr nach Stolberg. Neues Juliana-Denkmal symbolisiert europäische Verflechtung der Harzstadt. In: Mitteldeutsche Zeitung. 25. September 2006.
↑Juliana auf stadt-stolberg.de, abgerufen am 15. Juni 2023.