Julia Koppers, Tochter des Richters Albert Koppers (1813–1900) und seiner Ehefrau Auguste (1817–1908) aus Borken, erhielt ihre erste künstlerische Ausbildung bei dem Münsteraner Kirchenmaler Dominik Moser. Seit 1876 in Düsseldorf studierte sie bei Benjamin Vautier. Außerdem war sie Privatschülerin von Eduard Gebhardt und Wilhelm Sohn, wo unter anderem Paula Monjé und Sophie Meyer ihre Mitstudentinnen waren.[2][3] Mit Margaret Harte aus England ging sie eine Ateliergemeinschaft ein.[4] Zusammen mit Paula Monjé war sie 1878 mit einem Genrebild auf einer Ausstellung von Bismeyer & Kraus vertreten.[5]
Um 1889 bis 1891 wohnte Julia Koppers in Düsseldorf in der Rosenstraße Nr. 49 in unmittelbarer Nähe zu Gebhardt und Sohn.[6][7] Im Januar 1892 heiratete sie den Ingenieur Leo Schily (1855–1920), mit dem sie vier Kinder hatte, von denen drei das Erwachsenenalter erreichten. Der ältere ihrer beiden Söhne war Franz Schily, ihre Enkel sind Konrad und Otto Schily. Julia Schily-Koppers starb im Oktober 1944 in Parow bei Stralsund im Alter von 89 Jahren.
Das Stadtmuseum Borken zeigt in seiner ständigen Ausstellung eine Auswahl ihrer Werke. Ihr künstlerischer Nachlass wird im Rheinischen Archiv für Künstlernachlässe in Bonn aufbewahrt.[8] Die Gesamtschule Borken-Raesfeld heißt ab 2019 „Julia-Koppers-Gesamtschule“, verbunden mit dem Untertitel „Gesamtschule der Stadt Borken mit Teilstandort in der Gemeinde Raesfeld; Schule der Sekundarstufe I und II“.[9]
Unter der Linde (1878); ausgestellt: Kunstverein Düsseldorf 1878, Akademische Kunstausstellung Berlin 1878 (Katalog-Abbildung)
Blumengeschmücktes Landmädchen mit Ziege, Auktionskatalog 162, Kunsthaus am Museum, Köln, 18. – 21.10.1995, Nr. 1479: Öl/Holz, 24 × 18 cm; signiert: Julia Koppers 1878
Gelegenheit macht Diebe. Der Fruchtkorb eines eingeschlafenen Mädchens wird von zwei Jungen geplündert; ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Berlin 1878 (Katalog-Abbildung). Reproduktion als Holzstich in: Ueber Land und Meer 1887. 1883 von Kaiser Wilhelm I. erworben. Auktionskatalog 588, Lempertz, Köln, 24. – 26.5.1982, Nr. 526: Öl/Holz, 43,5 × 32,5 cm; signiert: J. Schily-Koppers
Zwei Großmütter. Vornehme Dame wird von Zigeunermädchen, dem eine Alte folgt, angebettelt, 1886; ausgestellt: Jubiläumsausstellung Berlin 1886; Frühjahrsausstellung des Kunstvereins Düsseldorf 1887; Hamburger Frühjahrsausstellung 1887. Reproduktion als Holzstich in: Ueber Land und Meer 1888
Eine Waise. Kleines Mädchen sitzt auf einem Marmor-Sarkophag, daneben Palmzweige und ein Rosenkranz; ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Dresden 1888
Idyll. Dame auf einer Bank am See, dem Blumenspiel zweier Kinder zuschauend; ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Berlin 1888 (Katalog-Abbildung)
Der Maler im Patrizierhause, ein Kind malend; ausgestellt: Akademische Kunstausstellung Dresden 1889
Kunst bringt Gunst; ausgestellt: 2. Jahresausstellung Düsseldorfer Künstler 1890; Internationale Ausstellung Berlin 1891
Mutterglück; Junge Mutter in Renaissance-Kleidung mit Tochter und Baby in einem Hauserker; Blick durchs offene Fenster auf die Stadt; Holzstich in: Schorers Familienblatt, Bd. 6a, 1885, S. 533; Blätter für die Feierstunden 1892
Quartett, Rötelzeichnung: ausgestellt: 3. internationale Aquarell-Ausstellung Dresden 1892, Nr. 1713
Madonna am Quell, mit Jesuskind und Johannes dem Täufer; Reproduktion, Abbildung in: „1000 Bilder“, Hanfstaengl-Katalog, München, o. J., Nr. 12772, S. 269
Blumenstilleben, 1926.
Maitremse in der Vennestraße, 1935. Stadtmuseum Borken
Julia Schily-Koppers. Malerin aus Borken 1855–1944. Ein Beitrag zur Malerei des 19. Jahrhunderts. Hrsg. vom Heimatverein Borken. 1976.
Carsten Roth, Martina Sitt: Julia Schily-Koppers. In: Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 3: Nabert–Zwecker. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1998, ISBN 3-7654-3011-0, S. 203.