Die ersten Juden in Weißenburg siedelten sich vermutlich am Platz Auf der Kapelle in der nördlichen Altstadt sowie in der anliegenden Paradeisgasse an. Nach dem Rintfleisch-Pogrom am 26. Juli 1298 zogen die Überlebenden in die heutige Judengasse. Die Straße wurde erstmals 1514 erwähnt. In der Gasse befanden sich neun Bürgerhäuser. Im Haus Nummer 3 befand sich bis 1836 das Judenbad.[1] Am 5. Juni 1520 wurde der Großteil der hier ansässigen Juden durch ein Pogrom vertrieben, wobei es zu Plünderungen von Wohnhäusern und der Synagoge kam.[2]
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1938 eine Anfrage gestellt, die Judengasse umzubenennen, was jedoch abgelehnt wurde.[1]
An der Schneidung von Judengasse und Bachgasse befindet sich seit 1989 ein Brunnen. Zuvor befand sich dort eine Steintafel mit der Aufschrift „1637“. In diesem Jahr wurde das dort stehende Haus Judengasse 32 während des Dreißigjährigen Krieges zerstört.[3]
Bauwerke
Bürger- und Fachwerkhäuser säumen die Straße. Zu den denkmalgeschützten Bauwerken an der Straße gehören:[4]
Gotthard Kießling: Stadt Weißenburg i. Bay. (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandV.70/2). Karl M. Lipp Verlag, München 2001, ISBN 3-87490-582-9, S.10.