1936 wurde in Wien-Meidling die Kreutzingergasse zu Ehren des Künstlers benannt.
Leistung
Kreutzinger ist ein zu Unrecht vergessener Künstler, denn die wenigen überlieferten Gemälde von seiner Hand weisen durchwegs ein künstlerisch hohes Niveau auf. Als Zeitgenosse von Heinrich Friedrich Füger steht er aber, wenn er überhaupt in der Kunstwissenschaft Beachtung findet, beständig in dessen Schatten.[1] Kreutzinger war einer der beliebtesten Porträtmaler des Wiener Adels und des Bürgertums. Er gehörte stilmäßig dem Wiener Spätklassizismus an, der Anklänge des französischen Spätrokoko aufnahm. In Kreutzingers Werk zeigen sich auch, wie bei Füger, Einflüsse der englischen Porträtmalerei eines Joshua Reynolds oder Thomas Gainsborough. Parallelen sind auch zum deutsch-schweizerischen Maler Anton Graff zu erkennen.
Seine Porträts zeichnen sich durch intensive Farbgebung aus und sind auch interessant, da sie das gesellschaftliche Leben seiner Zeit dokumentieren. Ein wesentlicher Aspekt seiner Porträts ist die psychologische Durchdringung des Modells, die sich mit einer hochqualitativen Maltechnik paarte. Nur wenige Künstler in seinem Umkreis haben es verstanden, die Individualität der Person in vergleichbarer Schärfe herauszuarbeiten, wobei er auf Schönmalerei verzichtete.
Überliefert sind auch einige wenige Miniaturporträts von Kreutzinger.[2]
Sabine Grabner: Mehr als Biedermeier. Klassizismus, Romantik und Realismus in der Österreichischen Galerie Belvedere, München 2006, ISBN 3-7774-3145-1.