Joseph GirgensohnGustav Ferdinand Joseph Girgensohn (* 15. Apriljul. / 27. April 1848greg. in Moskau; † 14. Januar 1933 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Lehrer und Historiker. LebenHerkunft und FamilieJoseph Girgensohn entstammte einer baltischen Familie und war ein Sohn des Mediziners Julius Girgensohn (1809–1848) und der Louise Marie, geborene Girgensohn (1816–1914). Er vermählte sich 1877 in erster Ehe in Riga mit Mathilde Müller (1859–1886) und in zweiter Ehe 1893 in Wernigerode mit Charlotte Schummer (1869–1941).[1] Aus diesen Ehen gingen eine Tochter und sechs Söhne hervor. WerdegangGirgensohn besuchte die Vorschule und von 1857 bis 1867 das Gymnasium. Er studierte 1867 bis 1872 an der Kaiserlichen Universität Dorpat[2], Berlin und Göttingen, wo u. a. Vorlesungen von Georg Waitz besuchte und 1872 auf Grund seiner Dissertation zum Dr. phil. graduierte. Am Deutsch-Französischen Krieg nahm er als Sanitäter teil. Die Staatsprüfung legte er 1873 in Dorpat ab und war von 1874 bis 1890 Oberlehrer am Stadtgymnasium sowie von 1878 bis 1890 zugleich etatmäßiger Dozent am Polytechnikum zu Riga. Girgensohn war russischer Staatsrat und somit nach der Rangtabelle dem russischen Adel angehörend. Infolge der Russifizierung der Schulen in den Ostseeprovinzen zog Girgensohn nach Deutschland. Hier war er von 1892 bis 1895 Seminarlehrer in Kammin und Wunstorf, dann bis 1902 als Lehrer am Proxschen Lehrerinnenseminar in Berlin, sowie Dozent an der Humboldt-Akademie. Er war weiterhin von 1902 bis 1906 Inspekteur am Bugenhagen-Alumnat und Lehrer am Königlichen Bugenhagen-Gymnasium in Treptow an der Rega. Von 1906 bis 1819 war er Leiter einer Privatpension in Frankfurt am Main, kehrte für die Jahre 1916 bis 1917 ins Baltikum, nach Mitau zurück und war schließlich seit 1919 Privatlehrer in Berlin. Girgensohn war seit 1874 Mitglied, 1875 bis 1878 Sekretär, 1879 bis 1890 Mitdirektor sowie seit 1894 korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen Russlands in Riga. Seit 1887 war er auch korrespondierendes Mitglied der Gelehrten Estnischen Gesellschaft in Dorpat. SchriftenNeben zahlreichen einschlägigen Aufsätzen und einigen Herausgeberschaften, verfasste er nachstehende Werke.
Literatur
WeblinksWikisource: Joseph Girgensohn – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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