Joseph-Marie AmiotJoseph-Marie Amiot (* 8. Februar 1718 in Toulon; † 8. oder 9. Oktober 1793 in Peking) war ein französischer Jesuit, Astronom und Historiker. Seine Werke über chinesische Musik gehören zu den ersten ernsthaften musikwissenschaftlichen Arbeiten eines europäischen Gelehrten über außereuropäische Musik. Leben1737 trat Amiot ins Noviziat des Jesuitenordens ein und erhielt im Dezember 1746 die Priesterweihe in Lyon. Während seiner Ausbildung hatte er den Wunsch geäußert, als Missionar nach China gesandt zu werden. Diese Bitte wurde ihm gewährt, und in Begleitung von zwei chinesischen jesuitischen Novizen verließ er den Hafen von Lorient im Dezember 1749 und erreichte Macau am 27. Juli 1750. Im folgenden Jahr setzte er seine Reise nach Peking fort, wo er am 22. August 1751 eintraf und bis zum Ende seines Lebens blieb. Am Hofe des Kaisers Qianlong (1736–1796) arbeitete er in der Verbotenen Stadt als Astronom und Forscher. Er war einer der ersten, durch die Europa genauere Nachrichten über die Völker Ostasiens erhielt, da er in allen seinen Veröffentlichungen die Altertümer, Geschichte, Mandschurische Sprache und Künste der Chinesen thematisierte und anschaulich schilderte. Dazu gehörte auch eine Sammlung Transkriptionen chinesischer Flötenmusik für die europäische Blockflöte, als „Airs chinois“ bezeichnet. 1772 übersetzte er „Die Kunst des Krieges“ (chin. 孫子兵法, „Sūnzǐ bīngfǎ“) von Sunzi ins Französische und machte damit dieses Buch unter dem Titel Treize Articles („Dreizehn Artikel“) erstmals in Europa bekannt. Im Alter von 75 Jahren starb Joseph-Marie Amiot 1793 als letzter Überlebender der Jesuitenmission in China und fand auf dem Jesuitenfriedhof in Peking seine letzte Ruhestätte. Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Joseph-Marie Amiot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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