Während der Köpenicker Blutwoche wurde er am 21. Juni 1933 in seiner Wohnung vom SA-Sturm 2/1 gefangen genommen und in das Sturmlokal „Demuth“[1] vom SA-ScharführerGustav Erpel gebracht und dort gefoltert. SA-Leute versuchten ihm ein Hakenkreuz in den Kopf zu schlagen und zwangen ihn Kleesäure zu trinken.[2] Spitzer wurde in das Krankenhaus Köpenick eingeliefert. Der Leiter des Krankenhauses, Reinhold Hinz, versuchte ihm und seinen Leidensgenossen zu helfen. Hinz wandte sich sogar an Joseph Goebbels, der bei der Beerdigungsfeier für die toten SA-Männer Walter Apel, Robert Greul und Wilhelm Klein am 26. Juni 1933 anwesend war, damit sich Goebbels ein Bild von den Verletzungen der Opfer machen könne. Später wurde Hinz seine Approbation entzogen.[3] Auch die Ehefrau Lina Spitzer[4] wandte sich vergeblich an die Polizei um Hilfe und Aufklärung.
Paul Spitzer, auch ein Opfer der Blutwoche, war, anders als oft angegeben, kein Bruder von Josef Spitzer.[5]
Ehrungen
Am 31. Juli 1947 wurde eine Straße nach Josef und Paul Spitzer benannt.[6]
Literatur
Kurt Werner, Karl Heinz Biernat: Die Köpenicker Blutwoche Juni 1933. Dietz Verlag, Berlin 1958. (47 S.)
Kurt Werner, Karl Heinz Biernat: Die Köpenicker Blutwoche Juni 1933 mit einem Anhang der Opfer. Dietz Verlag, Berlin 1960, S. 26, 27, 44. (103 S.)
Kurt Finker: Geschichte des Roten Frontkämpferbundes. Dietz Verlag, Berlin 1982, S. 243.
André König: Köpenick unter dem Hakenkreuz. Die Geschichte des Nationalsozialismus in Berlin-Köpenick. Ausstellungskatalog der Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche Juni 1933. Mein Verlag, Mahlow 2004, S. 73.
Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin 2010, S. 26, 29, 31, 37, 43. (=Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945. Band 9) ISBN 3-926082-03-8. Digitalisat (PDF)
Spitzer, Josef. In: Hans-Joachim Fieber: Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Band 7. Trafo Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-89626-907-2