Biografische Details sind kaum bekannt. Vermutlich war Silberbauer ein Schüler von Ignaz Florian Casparides in Znaim und übernahm dessen Werkstatt. Dort legte er am 8. Jänner 1768 den Bürgereid ab.[1] Er wird als Znaimer Orgelbauer beschrieben, obwohl dies bisher urkundlich nicht belegt ist.[2]Ignaz Reinold (1777–1848) erlernte den Orgelbau bei Silberbauer und übernahm dessen Werkstatt, als sein Lehrmeister im Jahr 1805 erblindete und starb.[3]
Werk
Um die 55 Arbeiten Silberbauers sind belegt. Er baute vorwiegend zweimanualige Orgelwerke mit Rückpositiv und einige Brüstungsorgeln. Seine Orgeln sind auf höchstem handwerklichem und künstlerischem Niveau gefertigt und sorgfältig durchdacht konzipiert. Am besten erhalten sind seine Instrumente in Dürnholz, Grusbach und Dyje. Silberbauer verwendete in einigen Werken die gebrochene Oktave mit Fis und Gis in der Bassoktave.[4]
Werkliste
Kursivschreibung gibt an, dass die Orgel nicht oder nur noch das historische Gehäuse erhalten ist. In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale und ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal. Die arabische Zahl gibt die Anzahl der klingenden Register an. Die letzte Spalte bietet Angaben zum Erhaltungszustand oder zu Besonderheiten.
die bisherige Orgel von Josef Silberbauer wurde 1849 durch eine neue Orgel von Josef Loyp durch Abt Sigismund ersetzt, der für seinen Neubau das Positiv von Josef Silberbauer integrierte
Während der Arbeiten zur Orgel erblindete Joseph Silberbauer. Sein Geselle Ignaz Reinold vollendete die Orgel[15] und übernahm dann dessen Werkstätte.
Literatur
Otto Biba: Der Orgelbau in NÖ – Eine Einführung. Arbeitsbehelf der BDA, Wien 1973.
Harald Goertz: Musikhandbuch für Österreich. Doblinger, München 1983, S. 99–101.
Hans Haselböck: Barocker Orgelschatz in Niederösterreich. Wien, München 1972.
Hans Heiling: Kurzinventar der Denkmalorgeln in Niederösterreich. Arbeitsbehelf der BDA. Wien 1973.
Hans Heiling: Der Orgelbauer Josef Silberbauer. In: Singende Kirche. Nr. 37, Heft 2, 1990, S. 68–71.
Karl Schütz: Orgelbau in der Erzdiözese Wien an der Wende des 18. zum 19.Jahrhundert. In: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte, Beilage zum Wiener Diözesanblatt. Jahrgang 32, Nr. 3, 1. Dezember 1991, S. 33 ff.
Jiří Sehnal: Die Znaimer Orgelbauschule. In: Edith Bilek-Czerny (Red.): Klangdenkmale. Glocken und Orgeln (= Denkmalpflege in Niederösterreich. Bd. 40). Amt der Niederösterreich. Landesregierung, Abteilung Kultur und Wissenschaft, St. Pölten 2008, S. 42–44.
↑Ivo Sebald: Auszüge aus einem Miscellanenbande im Pfarrarchive zu Stoizendorf. In: Alterthums-Verein zu Wien (Hrsg.): Monatsblatt der Alterthums-Vereines zu Wien Nr. 7 und 8; 3. Band, 9. Jahrg. Wien 1892, S.193–198; S. 198.
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