Den Lebensabend verbrachte Massenez in Wiesbaden, wo er sich nach faktischem Ausscheiden aus dem Hörder Verein 1891 als Zivilingenieur niedergelassen hatte, und – nach 1911 – auf der Burg Gutenfels über Kaub am Rhein.[13][14] Zusammen mit seinem Sohn Otto erwarb Massenez zwischen 1903 und 1922 zahlreiche Patente in Deutschland und anderen europäischen Staaten; außerdem investierten sie mit dem Bergbauunternehmen Vivero Iron Ore Company Ltd.[15] in die Mina de la Silvarosa[16] bei Vivero in Galicien. Die Technische Hochschule Charlottenburg ehrte ihn 1909 mit ihrem Ehrendoktor-Titel, die Stadt Dortmund durch eine Straßenbenennung im Ortsteil Hacheney.[17]
Josef Massenez gehörte der alt-katholischen Kirche an und war in Dortmund aktives Gemeindemitglied. Seinen Wegzug im Jahr 1891 veranlasste den Dortmunder Pfarrer Georg Moog, in seinem jährlichen Bericht an Bischof Joseph Hubert Reinkens den Verlust von 600 Mark Kirchensteuer zu beklagen und den Einsatz von Josef Massenez zur veränderten Erhebung der Schulsteuer in Hörde zu würdigen: Bis dato wurde in Hörde auch für alt-katholische Kinder die römisch-katholische Schulsteuer erhoben.
Veröffentlichungen
Die Hochofen- und Walzwerksanlage Phönix zu Laar bei Ruhrort. In: Die baulichen Anlagen auf den Berg-, Hütten- und Salinenwerken in Preußen (1864)
Einige Bemerkungen zur Eisenzoll und Tarif-Frage (1876)
Zur Klassifikation von Eisen und Stahl (1878)
Mitteilungen über den Entphosphorungsprozess im Konverter (1880)
On the Elimination of Sulphur from Pig Iron (1891)[18]
Dreißig Jahre Thomasverfahren in Deutschland. In: Stahl und Eisen, Sonderdruck (1909)
Literatur
Nachruf in: Eisen und Stahl. Zeitschrift für das deutsche Eisenhüttenwesen. Nr. 44, 1924, S. 216
75 Jahre Verein deutscher Eisenhüttenleute. 1860–1935. Düsseldorf 1935
100 Jahre Dortmund-Hörder Hüttenunion AG, Essen 1952
Paul Hermann Mertes: 100 Jahre Industrie- und Handelskammer zu Dortmund. Umrisse der Geschichte einer Ruhrhandelkammer 1863–1963. Dortmund 1963
↑Möglicherweise handelt es sich hier um einen Fehler. Als ähnlich klingender Bergbau- und Hüttenstandort ist in Siebenbürgen Hunedoara (ungarisch: Vajdahunyad) bekannt.
↑Lars Ulrich Scholl: Ingenieure in der Frühindustrialisierung: staatliche und private Techniker im Königreich Hannover und an der Ruhr (1815–1873). Studien zu Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft im neunzehnten Jahrhundert, Band 10, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978, ISBN 3-525-42209-1, S. 378 (online)
↑Manfred Toncourt, Astrid Dörnemann: Das Thomas-Verfahren in Europa. Entstehung, Entwicklung, Ende. Klartext Verlag, Essen 2009, S. 70
↑Otto Johannsen: Geschichte des Eisens, Verlag Stahleisen, Düsseldorf 1924, S. 200 (online, Datei im PDF)
↑Marie-Luise Heuser, Wolfgang König: Tabellarische Zusammenstellungen zur Geschichte des VDI. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S.573.
↑Stahl und Eisen. Zeitschrift für das deutsche Eisenhüttenwesen vom 2. Januar 1907 (Nr. 1, 27. Jahrgang), Verlag A. Bagel, Düsseldorf, S. 10 (online, Datei im PDF im Portal delibra.bg.polsl.pl)
↑Robert R. Taylor: The Castles of the Rhine. Recreating the Middle Ages in Modern Germany. Wilfried Laurier University Press, Waterloo, Ontario, Kanada 1998, ISBN 0-88920-268-0, S. 362, Fußnote 32 (online)