Josef GenglerJosef Gengler (* 13. April 1863 in Erlangen; † 27. April 1931 ebenda) war ein deutscher Arzt und Ornithologe. LebenJosef Gengler war Sohn des Germanisten und Rechtshistorikers Heinrich Gottfried Philipp Gengler.[1] Nach dem Abitur immatrikulierte er sich am 20. Oktober 1883 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen für Medizin und Naturwissenschaften. Am 26. Mai 1884 wurde er im Corps Baruthia recipiert.[2] 1885 studierte er an der Universität Jena, 1886 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ab 1889 war er Assistenzarzt der Bayerischen Armee in Germersheim, ab 1892 in Erlangen. Seit 1893 Oberarzt, wurde er am 26. Juli 1894 in Erlangen zum Dr. med. promoviert.[3] Als Stabsarzt (1898) war er in der Festung Metz und in Erlangen stationiert. Er wurde 1906 in Metz zum Oberstabsarzt ernannt und 1910 aus der Armee entlassen.[1] Zu Beginn des Ersten Weltkriegs reaktiviert, übernahm er die Leitung eines Krankentransportzugs. Er wurde zum Generaloberarzt befördert.[1] Nach dem Ersten Weltkrieg ließ er sich in Erlangen nieder, wo er sich neben der ärztlichen Tätigkeit der Ornithologie verschrieb. Als Heimatforscher widmete er sich der Folklore Mittelfrankens.[1] Er war Mitarbeiter verschiedener Fachzeitschriften und Mitarbeiter am Mundartenlexikon der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Gesundheitlich angeschlagen, erlag er kurz nach seinem 68. Geburtstag einem Schlaganfall.[1] Für den Erlanger Korpsphilisterverband legte Johannes Reinmöller am Sarg einen Lorbeerkranz nieder. Gengler wurde kremiert, die Urne in Nürnberg beigesetzt. WerkGengler war schon als Kind von der heimatlichen Vogelwelt begeistert.[4] Er studierte daher neben Medizin auch Naturwissenschaften und befasste sich eingehend mit der Ornithologie.[4] Gengler gehörte 1871 zu den ersten Mitgliedern des neu gegründeten Ornithologischen Vereins München, aus dem die Ornithologische Gesellschaft in Bayern hervorging.[4] Er war Herausgeber der Materialien zur bayrischen Ornithologie, die 1899–1914 als Beilage der Verhandlungen der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern erschien.[4] Während seiner Zeit als Militärarzt setzte er seine Forschungen in Südosteuropa fort und veröffentlichte nach Kriegsende mehrere Werke über die Vogelwelt des Balkan.[5] Gengler legte eine umfangreiche Sammlung von mehr als 3000 Vogelbälgen an, die er 1928 der Zoologischen Sammlung des Staates Bayern überließ.[5] In jahrzehntelanger Archivarbeit trug er die Matrikel des Corps Baruthia zusammen (1928). Ehrungen
SchriftenBücher
Ornithologische Schriften
Volks- und heimatkundliche Schriften
Literatur
WeblinksCommons: Josef Gengler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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