Josef Carl BayrhammerJosef Carl Bayrhammer, auch Josef Karl Bayrhammer, Pseudonym Einsiedler am Ossagebürg (* 16. März 1786 in Dießen; † 21. August 1821 in Hochschloß) war ein deutscher Agronom und Landwirtschaftsreformer. LebenBayrhammer war der Sohn des oberbayerischen Richters Aloys Ignatz Bayrhammer. Er schloss 1804 das (heutige) Wilhelmsgymnasium München[1] ab und besuchte anschließend die Forstschule in Weihenstephan, das heutige Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der Technischen Universität München. Er war zugleich Zögling der neueröffneten Muster-Landwirthschafts-Schule. Im Herbst 1805 begann er ein Studium der Kameralwissenschaft an der Universität Landshut. Hier wurde er 1807 mit einer Preisschrift zum Dr. phil. promoviert. 1808 leistete er ein Praktikum im Königlichen Forstamt Kempten ab und bestand am 24. Februar 1809 sein Examen vor der Generalforstadministration mit Auszeichnung. Bayrhammers von der Forstadministration befürworteter Antrag, an das Institut von Philipp Emanuel von Fellenberg in Hofwil entsandt zu werden, wurde nicht genehmigt; stattdessen erhielt er eine Anstellung als Forstgehilfe in München, aus der er sich schon im November entlassen ließ. Er übernahm im Auftrag von Franz von Baader die Verwaltung ausgedehnter Urwälder am Ossagebirge (wohl Osser im Künischen Gebirge) im Bayerischen Wald. Durch die Folgen des Fünften Koalitionskriegs musste Bayrhammer im April 1811 seine Stellung aufgeben. Er ging für ein Jahr an die Universität Heidelberg und wurde dann im Juni 1812 zweiter Forstamtsgehilfe im Königlichen Forstamt in Friedburg im Innviertel. Im November 1813 meldete er sich zum Kriegsdienst in den Befreiungskriegen. Durch die Gunst des damaligen Kronprinzen Ludwig wurde er als Kanzlist in die Kanzlei des Oberkommandos der Reserve-Armee versetzt. Bayrhammer trat in verschiedenen Schriften gegen den von ihm als Entartung wahrgenommenen merkantilistischen oder rein rationalen Landbau und für einen nationalen Landbau ein, der nicht nur auf Erträge gegründet sei und unbebaute Freiflächen erhalte und pflege. Er war beeindruckt von dem durch das Streben nach Autarkie geprägten Landbau in Skandinavien und den landwirtschaftlichen Maßnahmen des schwedischen Königs Karl XIV. Für seine Propagierung schwedischer Reformen, wie der Einführung des Stragelkaffees in Deutschland, wurde er von Karl XIV. mit dem Wasaorden ausgezeichnet. Die Kritik warf ihm mystisches Halb-Dunkel, Unsinn und eine unverständliche, aber eben dadurch sich seichten Köpfen empfehlende Mystik vor.[2] Sein den Gedanken Adam Müller von Nitterdorfs verpflichtetes Werk gilt als ein frühes und sonderbares Beispiel der Agrarlehre und Agrarpolitik der deutschen Romantik[3]. Werke
Literatur
Einzelnachweise
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