Johnny Lee

Johnny Lee (* 3. Juli 1946 in Texas City, Texas) ist ein US-amerikanischer Country-Sänger und -Musiker.

Anfänge

Johnny Lee hatte keine einfache Kindheit. Sein Vater verließ die Familie früh, und seine Mutter ging mehrere kurze Ehen ein. Als Schüler gründete er die Band „Johnny Lee & The Roadrunners“, die bei Wettbewerben mehrfach Preise gewinnen konnte. Nach Ende seiner Schulzeit diente er vier Jahre bei der US Navy, die er größtenteils in Südostasien verbrachte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Kalifornien, wo er zum ersten Mal heiratete, kehrte er 1968 nach Texas zurück. Mit einer gehörigen Portion Aufschneiderei verschaffte er sich einen Platz als Backupsinger und Trompeter in Mickey Gilley's Band. Im Laufe der Jahre stieg er zum Leadgitarristen auf und vertrat Mickey Gilley gelegentlich bei Auftritten in dessen Club, dem legendären „Gilley's“.

Karriere

1973 versuchte Lee eine Solokarriere zu starten. Seine beim Arista-Label produzierten Singles floppten aber durchweg, und so kehrte er kurz darauf wieder zu Gilley zurück. Bei verschiedenen Labels spielte er in den folgenden Jahren weitere Platten ein, die aber nicht über mittlere Hitparadenplätze hinauskamen. Sein größter Erfolg war 1977 der Top-20-Hit Country Party, eine Coverversion eines alten Willie-Nelson-Songs.

1979 hatte er einen Auftritt im Fernsehfilm The Girls in the Office. Sein großer Durchbruch gelang ein Jahr später mit dem Film Urban Cowboy mit John Travolta in der Hauptrolle, der in den USA zu einem großen Erfolg wurde und eine Welle der Country-Begeisterung auslöste. Die Schlüsselszenen wurden im Gilley's Club gedreht und Lee hatte Gelegenheit zu mehreren Auftritten. Sein Mainstream-Song Lookin' For Love wurde zum größten Hit des Films und erreichte Spitzenpositionen in den Country- und Pop-Charts. Außerdem brachte er ihm eine Grammy-Nominierung und weitere Auszeichnungen ein.

Durch Urban Cowboy wurde Lee über Nacht zum Star. Er verließ Mickey Gilley und stellte eine eigene Gruppe zusammen, die Western Union Band. Es folgte eine lange Serie von Top-10-Hits, darunter One In A Million, Bet Your Heart On Me, The Yellow Rose (die Titelmelodie zur Serie Kampf um Yellow Rose im Duett mit Lane Brody) und You Could Have Heard A Heart Break, die jeweils Platz eins erreichten. Für Aufsehen sorgte 1982 seine Heirat mit Charlene Tilton, die in der populären Fernsehserie Dallas die Lucy Ewing verkörperte. Wenig später eröffnete er unweit vom Gilley's einen eigenen Club, den Johnny Lee's.

Der Urban-Cowboy-Boom erlebte Mitte der achtziger Jahre seinen Niedergang. Lees Verkaufszahlen ließen entsprechend nach, und er verlor 1986 seinen Schallplattenvertrag. Seine Ehe zerbrach ein Jahr später. Nach einer längeren Durststrecke versuchte er 1989 beim Label Curb einen Neuanfang, der aber scheiterte. Lee war auch finanziell am Ende und arbeitete fortan wieder als Musiker in der Clubszene.

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  Coun­try
1980 Lookin’ for Love US132
Gold
Gold

(21 Wo.)US
Coun­try8
(56 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: November 1980
1981 Bet Your Heart on Me US147
(8 Wo.)US
Coun­try9
(48 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: November 1981
1982 Sounds Like Love Coun­try32
(14 Wo.)Coun­try
1983 Hey Bartender Coun­try15
(17 Wo.)Coun­try
Greatest Hits Coun­try41
(29 Wo.)Coun­try
1984 Til’ the Bars Burn Down Coun­try23
(27 Wo.)Coun­try
1985 Workin’ for a Livin Coun­try23
(29 Wo.)Coun­try
Keep Me Hangin’ On Coun­try36
(15 Wo.)Coun­try

Weitere Alben:

  • 1977: H-e-e-ere’s Johnny!
  • 1977: For Lovers Only
  • 1989: New Directions
  • 1989: Buckmasters Presents Woods & Water
  • 1990: Greatest Hits Volume 2
  • 1990: The Best of
  • 1995: Country Party
  • 1996: Ramblin’ Rose
  • 1999: Live at Gilley's
  • 2001: At His Best
  • 2002: Live at Billy Bob’s Texas
  • 2003: The 13th of July
  • 2005: Santa Claus Is Lookin’ for Love
  • 2006: Country Candy Store

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  Coun­try
1976 Sometimes
Coun­try59
(9 Wo.)Coun­try
Red Sails in the Sunset
H-e-e-ere’s Johnny!
Coun­try22
(22 Wo.)Coun­try
1977 Ramblin’ Rose
H-e-e-ere’s Johnny!
Coun­try37
(10 Wo.)Coun­try
Country Party
H-e-e-ere’s Johnny!
Coun­try15
(13 Wo.)Coun­try
Dear Alice
H-e-e-ere’s Johnny!
Coun­try58
(7 Wo.)Coun­try
1978 This Time
H-e-e-ere’s Johnny!
Coun­try43
(8 Wo.)Coun­try
1980 Lookin’ for Love
Lookin’ for Love
US5
Gold
Gold

(21 Wo.)US
Coun­try1
(14 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: Juni 1980
One in a Million
Lookin’ for Love
Coun­try1
(16 Wo.)Coun­try
1981 Pickin’ Up Strangers
Lookin’ for Love
Coun­try3
(14 Wo.)Coun­try
Prisoner of Hope
Lookin’ for Love
Coun­try3
(16 Wo.)Coun­try
Rode Hard and Put Up Wet
Urban Cowboy 2
Coun­try52
(6 Wo.)Coun­try
Bet Your Heart on Me
Bet Your Heart on Me
US54
(9 Wo.)US
Coun­try1
(15 Wo.)Coun­try
Erstveröffentlichung: September 1981
1982 Be There for Me Baby
Bet Your Heart on Me
Coun­try10
(15 Wo.)Coun­try
When You Fall in Love
Bet Your Heart on Me
Coun­try14
(13 Wo.)Coun­try
Cherokee Fiddle
Sounds Like Love
Coun­try10
(18 Wo.)Coun­try
1983 Sounds Like Love
Sounds Like Love
Coun­try6
(18 Wo.)Coun­try
Hey Bartender
Hey Bartender
Coun­try2
(22 Wo.)Coun­try
My Baby Don’t Slow Dance
Hey Bartender
Coun­try23
(16 Wo.)Coun­try
1984 The Yellow Rose
’Til the Bars Burn Down
Coun­try1
(19 Wo.)Coun­try
mit Lane Brody
One More Shot
’Til the Bars Burn Down
Coun­try42
(12 Wo.)Coun­try
You Could’ve Heard a Heart Break
Workin’ for a Livin’
Coun­try1
(24 Wo.)Coun­try
1985 Rollin’ Lonely
Workin’ for a Livin’
Coun­try9
(20 Wo.)Coun­try
Save the Last Chance
Keep Me Hangin’ On
Coun­try12
(18 Wo.)Coun­try
They Never Had to Get Over You
Keep Me Hangin’ On
Coun­try19
(18 Wo.)Coun­try
1986 The Loneliness in Lucy’s Eyes
(The Life Sue Ellen Is Living)
Dallas: The Music Story
Coun­try56
(9 Wo.)Coun­try
I Could Get Used to This
Dallas: The Music Story
Coun­try50
(8 Wo.)Coun­try
mit Lane Brody
1989 Maybe I Won’t Love You Anymore
New Directions
Coun­try59
(6 Wo.)Coun­try
I’m Not Over You
New Directions
Coun­try69
(5 Wo.)Coun­try
I Can Be a Heartbreaker Too
New Directions
Coun­try53
(8 Wo.)Coun­try
You Can’t Fly Like an Eagle
New Directions
Coun­try66
(4 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1990: Heart to Heart Talk
  • 1990: Dangerously Lonely
  • 1990: Money in My Pocket
  • 2016: Never Been to Texas

Quellen

  1. a b Chartquellen: US
  2. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: US