John Duncan (Psychologe)John Duncan (* 15. Mai 1953) ist ein britischer Psychologe und Neurowissenschaftler. Duncan studierte Psychologie und Physiologie in Oxford, wo er 1976 promoviert wurde. Als Post-Doktorand war er an der University of Oregon und forschte ab 1978 beim Medical Research Council in Cambridge in der Applied Psychology Unit, heute Cognition and Brain Sciences Unit, deren stellvertretender Direktor er ist. Duncan forscht interdisziplinär und verwendet zum Beispiel funktionelle Bildgebung des Gehirns mit Magnetresonanz-Tomographie, Verhaltensanalysen und Elektrophysiologie an einzelnen Neuronen. Zunächst befasste er sich ab den 1980er Jahren mit dem neuronalen Mechanismus (visueller) Aufmerksamkeit, später allgemein mit der neuronalen Basis von Intelligenz. Er untersucht sowohl normale Personen als auch solche mit Defiziten etwa aufgrund von Hirnschäden und sowohl Menschen als auch Affen. Er schrieb auch ein Buch über Intelligenz für ein breiteres Publikum. In den 1980er Jahren entwickelte er ein biased competition Modell für den Mechanismus der Aufmerksamkeit im Gehirn. Danach gibt es einen Wettbewerb verschiedener Stimuli um Aufmerksamkeit, die die zur augenblicklichen Aufgabe des Gehirns am besten passen werden ausgewählt. Das Modell gilt als grundlegend in den kognitiven Neurowissenschaften und wurde zur Untersuchung so unterschiedlicher Phänomene wie Emotionen, Sprache und Gedächtnis herangezogen. Seine neuronale Theorie der Intelligenz beruht auf seiner Beobachtung multifunktioneller Gehirnbereiche mit Magnetresonanz. Sie bilden ein multiple demand Neuronales Netzwerk, das strukturierte, abstrakte Programme und zielgerichtete Aufgaben ausführen kann. Er entwickelte auch neurologische Tests für den IQ, die als Ergänzung psychologischer Tests dienen können und auch Ansätze für neue Möglichkeiten eines Vergleichs biologischer und künstlicher Intelligenz liefern[1]. 2012 erhielt er den C.L. de Carvalho-Heineken-Preis für Kognitionswissenschaft.[2] Er ist Fellow der Royal Society, der British Academy[3] und der British Association for the Advancement of Science. Schriften (Auswahl)
WeblinksEinzelnachweise
|