Johannes WeyerJohannes Weyer (* 13. Juli 1956 in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz) ist ein deutscher Soziologe und war von 2002 bis 2022 Inhaber der Professur für Techniksoziologie an der Technischen Universität Dortmund. LebenJohannes Weyer ist der Sohn des Theologen Adam Weyer.[1] Nach dem ersten Staatsexamen in den Fächern Sozialkunde und Deutsch (Lehramt an Gymnasien) 1979 promovierte Johannes Weyer 1983 zum Dr. phil. am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie der Philipps-Universität Marburg. 1991 erfolgte die Habilitation, Venia „Soziologie, insb. Wissenschafts- und Techniksoziologie“ an der Universität Bielefeld. In seiner Habilitationsschrift hat Weyer am Beispiel des Politikfelds Raumfahrt den Modus der „interaktiven Kontextsteuerung“ in Akteur-Netzwerken herausgearbeitet und zudem den konkreten Verlauf der Technikentwicklung aus der sozialen Dynamik derartiger Netzwerke zu erklären versucht. Begutachtet wurde die Habilitation von Peter Weingart, Helmut Willke und Peter Lundgreen. 2019 wurde Weyer zum Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) gewählt. Beruflicher WerdegangVon 1984 bis 1999 lehrte Weyer an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Von 1993 bis 1998 war er Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Von 1992 bis 1993 vertrat er den Lehrstuhl für Soziologie (ehem. Ulrich Beck) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und von 1996 bis 1997 den Lehrstuhl Technik und Gesellschaft (ehem. Thomas Malsch), an der Universität Dortmund. 1999 war er Mitarbeiter der Fernuniversität in Hagen, Fachbereich Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Von 2002 bis 2022 war er Professor für Techniksoziologie an der Technischen Universität Dortmund, seit August 2022 ist er dort Seniorprofessor.[2] Wissenschaftliche AktivitätenTätigkeitenVon 1994 bis 1995 war Johannes Weyer Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln und von 2000 bis 2002 Bereichsleiter eLogistics am Forschungsinstitut für Telekommunikation Dortmund. Er ist Mitbegründer des peereviewed Online-Journal Science and Technology Studies (2005–2014).[3] WerkIn Die Echtzeitgesellschaft plädiert Weyer nach eigenem Angaben für die Modellierung komplexer sozialer Systeme, „um [...] zu einem Verständnis ihrer Funktionsweise zu gelangen und [...] soziale Dynamiken wissenschaftlich fundiert zu erklären.“ Ähnlich der existierenden Computational Social Sciences fordert er: „Eine Soziologie, die von den anderen Disziplinen ernst genommen werden will, muss Modelle von Gesellschaft entwickeln, die die vermuteten Zusammenhänge (z.B. von Handeln und Struktur) abbilden und es ermöglichen, die eigenen Annahmen empirisch zu überprüfen.“[4] MitgliedschaftenJohannes Weyer ist Vorstandsmitglied der Sektion Wissenschafts- und Technikforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.[5] Ausgewählte VeröffentlichungenMonografien
Herausgegebene Sammelbände
Artikel
WeblinksCommons: Johannes-Weyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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