Lachmann war ein Schüler der Mediziner Johannes Müller[2] und Rudolf Virchow.[3] Er war der Erste, der die Knöllchen der Leguminosen als bakterienähnliche, physiologisch bedeutsame Organe erkannte. Er vermutete, dass diese Knöllchen die nach dem Anbau von Leguminosen beobachtete Stickstoffanreicherung der Böden bewirken. Seine Veröffentlichung unter dem Titel Ueber Knollen an den Wurzeln der Leguminosen, erschienen 1858 in den „Hausmitteilungen“ der Bonner Landwirtschaftlichen Lehranstalt, blieb jedoch unbeachtet. Lachmann starb bereits 1860. Erst nachdem Hermann Hellriegel im Jahre 1886 die biologische Stickstoffbindung durch Bakterien experimentell nachgewiesen hatte, wurde Lachmanns Beitrag aus dem Jahre 1858 wiederentdeckt und 1891 nochmals in Biedermanns Central-Blatt für Agrikulturchemie abgedruckt.
Ueber Knollen an den Wurzeln der Leguminosen. In: Landwirthschaftliche Mittheilungen. Zeitschrift der Königlichen höheren landwirthschaftlichen Lehranstalt und der damit vereinigten landwirthschaftlichen Versuchsstation zu Poppelsdorf. Wiegand & Hempel, Berlin 1858, OCLC310954181. Heft 1, S. 34–52. (= Biedermanns Central-Blatt für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschaftsbetrieb. Jg. 20, 1891, S. 837–854.)
Hermann Ulrich: Zur Geschichte der Botanik in Bonn. In: 150 Jahre Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn 1818–1968. Bonner Gelehrte. Beiträge zur Geschichte der Wissenschaften in Bonn. Landwirtschaftswissenschaften. Bouvier Verlag und Ludwig Röhrscheid Verlag, Bonn 1971, S. 71–80.
Einzelnachweise
↑Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 831.
↑J. Pagel, Karl Sudhoff: Einführung in die Geschichte der Medizin, in 25 akademischen Vorlesungen. Karger, Berlin 1915, OCLC29161217, S. 392 (online (Memento vom 8. Juli 2015 im Internet Archive), abgerufen am 15. August 2024).
↑Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 449–450, Anm. 236.