Von 1980 bis 1991 lehrte Heisig an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, seit 1988 als Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Malerei und Grafik. Von 1989 bis 1991 war er Rektor dieser Hochschule. Er war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und ab 1989 Mitglied dessen Präsidiums. 1990 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Neuen Sächsischen Kunstvereins und 1992 des Fördervereins für die Europäische Werkstatt für Kunst und Kultur Hellerau e. V. Im Jahr 2000 entstand das Filmporträt „Ende der großen Belehrung“ (arte/ZDF) als psychologisches Porträt der Vater-Sohn-Beziehung zwischen Bernhard und Johannes Heisig. Heisig übersiedelte nach Berlin. Von 2003 bis 2004 hatte er eine Professur an der TU Dortmund inne. Im Jahr 2004 war Heisig „Stadtgast“ der Stadt Eisenach. Die Ergebnisse dieses Aufenthalts wurden im Juni 2005 in der Ausstellung „Ich geh und suche mit Verlangen…“ präsentiert. Heisigs Arbeiten befinden sich in namhaften Museen.
Im Jahre 2008 schuf er den bedeutenden Werkzyklus „Es war einmal. Bilder vom Erinnern, den Erinnerungen und dem Innern“, in dem er sich mit der deutschen Teilung aus öffentlicher und privater Sicht künstlerisch auseinandersetzte. „Lange hatte er künstlerische Distanz zu der Mauer-Thematik gewahrt, bis er, angeregt von der Galeristin der Berliner galerie son, 2007 Kontakt mit der Gedenkstätte aufnahm.“[2] Die Serie wurde in einer Kooperation von Berliner Pressekonferenz, galerie son und der Gedenkstätte Berliner Mauer erstmals in einer am 13. August 2008 eröffneten Ausstellung im Abgeordnetenhaus von Berlin gezeigt.
2011 präsentierte Heisig im Rahmen der Langen Nacht der Museen im SEZ in Berlin 17 große Papierarbeiten, die er in einjähriger Arbeit zu Ted Hughes’ Gedichtzyklus "Crow" gemalt und gezeichnet hatte[3].
Heisig porträtierte zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens, so zum Beispiel Bundespräsident Johannes Rau, Egon Bahr, Eva Demski, Willy Brandt, Fritz Rau, Reinhold Würth und weitere.
Er hatte im In- und Ausland eine große Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, in der DDR u. a. 1982/1983 und 1987/1988 an der IX. und X. Kunstausstellung der DDR in Dresden.
Werke (Auswahl)
1978–1980 Wandbildauftrag im Haus des Rates des Bezirkes Leipzig
Kunstpreis des Landes Brandenburg (Kategorie Malerei; für das Porträt von Volker Braun)[4]
Literatur
Das Gelliehäuser Altarbild von Johannes Heisig. Hrsg.: Hasso von Poser. Braun, Karlsruhe 2003, ISBN 3-7650-8295-3.
Ich geh und suche mit Verlangen … Hrsg.: Stadtverwaltung Eisenach. Stadtverwaltung, Eisenach 2005, ISBN 3-00-016517-7.
Georg Trakl: Gedichte. In: Die graphischen Bücher. Band34. Faber & Faber, Leipzig 2008, ISBN 978-3-86730-079-7 (Mit zehn Zeichnungen und vier Originallithografien von Johannes Heisig).
Blaise Pascal, Arnd Brummer (Hrsg.): Gedanken. Faber & Faber, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86730-023-0 (französisch: Pensées. Übersetzt von Ulrich Kunzmann).
Johannes Heisig. Hrsg.: Ulrike Damm. Nicolai, Berlin 1996, ISBN 3-87584-981-7 (Ausstellungskatalog erschien anlässlich der Ausstellung „Johannes Heisig – Neue Arbeiten“ in der Galerie Tammen & Busch, Berlin, 1996; IG-Metall-Galerie, Frankfurt am Main, 1996).
Johannes Heisig. In: Künstler am Dresdner Elbhang. Band I. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden, 1999, S. 65
Mihyun Son (Hrsg.): Johannes Heisig „es war einmal“. galerie son, Berlin 2008 (Katalog erschien anlässlich der Ausstellung „Johannes Heisig – es war einmal“ im Abgeordnetenhaus von Berlin und zur Vorstellung der gleichnamigen Werkreihe, 2008; galerie son, Berlin, 2008).
Hermann Glaser (Autor), Johannes Heisig (Illustrator): Das Gespräch mit einer Forelle ist schon was wert. Projekte Verlag Cornelius, Halle 2012, ISBN 978-3-86237-744-2.
Michael Hametner (Autor), Johannes Heisig (Gemälde): Übermalen – 15 Gespräche – ein Porträt des Malers Johannes Heisig. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2017, ISBN 978-3-95462-811-7.