Johannes Berndes (der Jüngere)Johannes Berndes (* 1528/1529 in Flensburg; † 6. April 1596 in Broacker) war ein deutscher Pastor und Propst im Sundewitt. Leben und WirkenJohannes Berndes war ein Sohn des gleichnamigen Flensburger Pastoren Johannes Berndes und dessen Ehefrau Kerstin. Er besuchte eine Schule in Flensburg und danach fünf Jahre das Johanneum Lüneburg. Anschließend studierte er wahrscheinlich zunächst an der Universität Leipzig. 1549 immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg und hörte dort bei Philipp Melanchthon. Vermutlich 1551 erhielt er eine erste Stelle als Geistlicher in Karlum. 1553 folgte er einem Ruf Christians III., überbracht durch den Amtmann von Sonderburg, und zog nach Broacker. Von Mai 1554 bis Lebensende war er hier als Pastor tätig.[1] König Christians Witwe Dorothea von Sachsen-Lauenburg ernannte Berndes am 12. Juni 1566 zum Propst des Sundewitt und der Inseln Alsen und Arrö. Die Inseln unterstanden eigentlich der geistlichen Jurisdiktion des Bischofs von Fünen. Die Entscheidung der Königswitwe führte daher zu Protesten ihres Sohnes, des Königs Friedrich II. Dorothea von Sachsen-Lauenburg argumentierte, dass der alte Propst von Alsen unfähig sei. Berndes hingegen hielt sie für einen „gelehrten und gottesfürchtigen jungen unverdrossenen Mann“. Die Königswitwe konnte sich durchsetzen und Berndes erhielte die Propstenstelle.[2] Dorothea von Sachsen-Lauenburg starb 1571, woraufhin Berndes unverzüglich die Aufsicht über die Inseln abgeben musste, onwohl Herzog Johann der Entscheidung seines Bruders, des König Friedrich II., energisch widersprach. Am 15. Mai 1582 unterstellte Friedrich II. Berndes das Kirchspiel Munkbrarup. Nach langen Verhandlungen kamen 1584 die Residenzstadt Sonderburg und wahrscheinlich auch das Kirchspiel Eken hinzu.[3] PersönlichkeitBerndes stand intellektuell weit über dem Durchschnitt der Landgeistlichen. Er schrieb in gutem Latein, arbeitete gewissenhaft und galt als hochgebildete Person. Er interessierte sich sehr für aktuelle Fragestellungen und versuchte, die neuesten theologischen Schriften zu bekommen. In den 1570er Jahren besorgte er sich insbesondere Literatur zu den Konkordienformeln, die auch für Herzog Johann Bedeutung hatten. Berndes stand in Kontakt mit den befreundeten Hochschullehrern David Chyträus, Lucas Bacmeister und seinem Schwager Nicolaus Theophilus und zahlreichen Geistlichen. Bis heute existieren mehr als 300 private und amtliche Dokumente, die Berndes zwischen 1555 und 1582 verfasste. Er zeigte sich in seinen Briefen auch als rührendes, besorgtes Familienoberhaupt, das sich immer wieder um Freunde und Verwandte kümmerte.[4] FamilieBerndes heiratete dreimal:[5]
Literatur
Einzelnachweise
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