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1318 heiratete er die verwitwete Mathilde von Hennegau und wurde dadurch Fürst von Achaia. Die Ehe geschah unter Zwang auf Anordnung von Johanns älterem Bruder Philipp I. von Tarent, der so Achaia näher an sich zu binden wollte. Mathilde weigerte sich aber ihre Herrschaftsrechte auf ihren Ehemann zu übertragen und heiratete heimlich Hugo de La Palice. Da sie aber nur auf Zustimmung ihres Oberlehnsherren, eben Philipp von Tarent, heiraten durfte, nahm der dies zum Vorwand um ihr Achaia zu entziehen und es an Johann als seinen neuen Vasallen zu vergeben. Die Ehe wurde 1321 annulliert, Mathilde im Castell dell'Ovo inhaftiert, und Johann heiratete noch im selben Jahr Agnes de Périgord. Während seiner Herrschaft auf dem Peloponnes kämpfte Johann um den Besitz von Kefalonia und Zante.
Nach dem Tod Philipps I., Fürst von Tarent, Albanien, Achaia und lateinischer Titularkaiser von Konstantinopel aus der dem älteren Haus Anjou im Jahr 1332 weigerte sich Johann von Anjou[1], Fürst von Achaia seit 1322, seinen unmündigen Neffen Robert von Tarent als neuen Herrscher von Achaia anzuerkennen. Um einen längeren Konflikt mit ihm zu vermeiden, verzichtete er zugunsten Roberts auf das Fürstentum Achaia[2][3][4][5][6] zusammen mit einem Darlehen von 5.000 Unzen Gold. Als Gegenleistung erhielt er die wichtige kommerzielle und strategische Hafenstadt Durazzo (Durrës). Fortan nannte sich Johann Herzog von Durazzo (1333–1336). Als „Herzogtum Durazzo“ sollte es, mit Unterbrechungen, bis 1368 bestehen.[7]
Die Vereinbarung wurde vom Papst im Januar 1333 und von Robert von Anjou, König von Neapel, am 14. März 1338 bestätigt.[8]
Seine Kinder aus zweiter Ehe waren:
Karl (* 1323, † enthauptet am 23. Januar 1348 bei Aversa), Herzog von Durazzo
Ludwig (* 1324, † 22. Juli 1362 in Neapel), Graf von Gravina
↑The Old French Chronicle of Morea. An Account of Frankish Greece after the Fourth Crusade (= Crusade Texts in Translation. Bd. 28). Translated by Anne Van Arsdall and Helen Moody. Ashgate, Farnham 2015, ISBN 978-0-7546-3152-1, S. 356: „1333 – John of Gravina gives his nephew Robert, prince of Taranto (under his mother Catherin), the principality of Achaia (Morea) in exchange for other Territory.“
↑Giovanni Schiró: Rapporti tra l'Epiro e il Regno Delle Due Sicilie. Tipografia Del Giorn. Letterario, Palermo 1834, S. 147.
↑Jacob Phil. Fallmerayer: Geschichte der Halbinsel Morea während des Mittelalters. Theil 2. Cotta, Stuttgart u. a. 1836, S. 207.
↑Jean Longnon, Peter Topping: Documents sur le régime des terres dans la principauté de Morée au XIVe siècle (= Documents et recherches sur l'économie des pays byzantins, islamiques et slaves et leurs relations commerciales au Moyen Age. 9, ISSN0070-6957). Mouton, Paris u. a. 1969, S. 7–8.
↑Mihail-Dimitri Sturdza: Dictionnaire Historique et Généalogique des Grandes Familles de Grèce, d'Albanie et de Constantinople. 2. Auflage. Mihail-Dimitri Sturdza, Paris 1999, S.477.
↑Holm Sundhaussen, Konrad Clewing (Hrsg.): Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. Böhlau, Wien u. a. 2016, ISBN 978-3-205-78667-2, S. 54.
↑Patrick van Kerrebrouck: Les Capétiens. 987–1328 (= Nouvelle Histoire Généalogique de l'Auguste Maison de France. 2). van Kerrebrouck, Villeneuve d’Ascq 2000, ISBN 2-9501509-4-2, S. 286.