Johann Gottfried Körner war der Sohn des Geistlichen an der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Weimar Johann Christoph Körner (* 11. März 1688 in Leipzig; † 15. August 1736 in Weimar) und seiner Frau, einer Tochter des Theologen Gottfried Olearius. Er besuchte das Gymnasium in Weimar und nahm 1743 seine Studien an der Universität Leipzig auf. Dort begann er zunächst ein Studium der philosophischen Wissenschaften und absolvierte 1748 die Prüfung zum Magister der Philosophie. Da er auch theologische Studien betrieben hatte, wurde er noch im selben Jahr Vesperprediger an der Universitätskirche, 1749 Kachet an derselben, 1752 Subdiakon der Thomaskirche und am 1. Januar 1756 Subdiakon der Nikolaikirche.
1761 stieg er zum Diakon an die Nikolaikirche auf, promovierte 1768 an der Universität Wittenberg zum Lizenziaten und 1770 zum Doktor der Theologie. Daraufhin wurde er 1775 Archidiakon an der Thomaskirche, 1776 wurde er dort erster Pastor, Superintendent, ordentlicher Professor der Theologie an der Leipziger Hochschule und Beisitzer im Leipziger Konsistorium. 1782 erlangte er die Domherrenwürde des Hochstifts in Meißen. Aus seiner Ehe mit Sophia Magaretha Stirner gingen die Kinder Christian Gottfried Körner und Johanna Sophia Körner († früh) hervor. Als Theologe war er milder rationaler Supernaturalist, der seine Ansichten aus den Lehrbüchern Christian Friedrich Boerners schöpfte.
Werkauswahl
Erasmi sententia de Symbolo apostolico ex Rufino defensa. Leipzig 1749
Diss. de auctoritate canonica apocalypseos Johannis ab Alogis impugnata et ab Epiphanio defensa. Leipzig 1751
Diss. gratulatoria de Metropolitanorum in ecclesia veteri auctoritate. Leipzig 1751
Dankpredigt wegen einer reichen Ernte. Leipzig 1757
Sammlung etlicher Predigten. Leipzig 1759
Sendschreiben eines Freundes der Wahrheit, betreffend Hrn. D. Tellers Lehrbuch. Leipzig 1764
Der heil. Schrift. 1. Teil, welcher die historischen Bücher des A. T. enthält, mit Anmerkungen und einer Vorrede herausgegeben, Leipzig 1770 2. Teil, welcher die übrigen kanonischen Bücher des – A. T. nebst den apokryphischen enthält. 1771, 3. Teil, welcher die sämtlichen Bücher des N. T. enthält. 1773
Diss. Ieiunium Christi nec legem esse nec exemplum propositum. Leipzig 1776
Progr. quot Paschaea Christus post baptismum celebraverit? Leipzig 1779
Progr. de cyclo Jobela'eo. Leipzig 1779
Diss. de restutione et compensatione damni illati non temere urcenda. Leipzig 1779
Progr. quo vindicatur auctoritas Augustanae Confessionis in libro concordiae editae. Leipzig 1781
Progr.quo explicatur Jocus Irenaei adversus Haeret. V, 19. Leipzig 1781
Progr. Specimen I de allegorica interpretandi ratione. Leipzig 1782
Progr. II ad locum Jobi XIX, 23-27. Leipzig 1782
Progr. de loco Jobic. XXIX, 18. Leipzig 1782
Vom Coelibat der Geistlichen. Leipzig 1784
Tractatus de provocatione ad sedem Romanam. Leipzig 1785
Literatur
Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Gerhard Fleischer der Jüngere, Leipzig 1808, Band 7, S. 225
Franz Blanckmeister: Johann Gottfried Körner, Doktor und Professor der Theologie, Domherr, Superintendent und Pfarrer an St. Thomae in Leipzig, Theodor Körners Großvater. In: Beiträge zur sächsischen Kirchengeschichte. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1892, 7. Heft
Erdmann Hannibal Albrecht: Sächsische evangelisch-luther'sche Kirchen- und Predigengeschichte, von ihrem Ursprung an die bis auf gegenwärtige Zeiten. Leipzig, 1799, S. 103 (Online)
Friedrich August Weiz: Das gelehrte Sachsen oder Verzeichniß derer in den Churfürstl. Sächs. und incorporirten Ländern jetzlebender Schriftsteller und ihrer Schriften gefertigt. Verlag Carl Friederich Schneider, Leipzig, 1780, S. 137