Nach dem Studium der Theologie und Philosophie wurde Johann Baptist Westermayr 1908 von Erzbischof von Stein zum Priester geweiht. Anschließend arbeitete er als Koadjutor in Tegernsee, als Präfekt und von Heckenstaller’scher Stipendiat im Erzbischöflichen Klerikalseminar in Freising. Ab 1912 war er als Spiritual im Servitinnenkloster und Katechet in München tätig. Im Jahr 1919 promovierte Westermayr in Ludwig-Maximilians-Universität München in Pädagogik (Dr. Phil.). 1921 wurde er Herzoglich Albertinischer Benefiziumsverweser bei Sankt Stephan in München.[1] Danach war er Vorstand der Herzogspitalkirche in München. Im selben Jahr wechselte er als Subregens an das Erzbischöfliche Klerikalseminar in Freising, ab 1932 übernahm er dort die Leitung als Regens.
Ab 1945 übernahm Westermayr als Vertretung die Aufgabe des Professors für Pädagogik an der Philosophisch-theologischen Hochschule Freising, ab 1946 dort die eines ordentlichen Professors für Pädagogik. Im Jahr 1950 war er Prorektor der PTH Freising. Außerdem war Synondalexaminator des Erzbistums München und Freising. Sein Nachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek.
Untersuchungen über den Geschichtsunterricht mit besonderer Berücksichtigung der weiblichen Mittelschulen (= Jahrbuch des Vereins für christliche Erziehungswissenschaften, Band 11/12), Kösel, Kempten, München 1920 (zugleich Hochschulschrift München, Phil. Diss., 1919).
Der katholische Religionsunterricht auf der Oberstufe der Volksschule. Methodische Einführung, Verlag J. Kösel & F. Pustet, München 1927.
Der Fatalismus in psychologischer Deutung und seelsorgerlicher Wertung, Erzb. Ordinariat, München 1943.
Joseph Göttler (Autor), Johann Baptist Westermayr (Neubearbeitung und Erweiterung): System der Pädagogik, 7. Auflage, Kösel, München, Kempten 1947.
Wege zu Kind und Volk. Beiträge zur Psychologie der katholischen Religionspädagogik und Seelsorge, Gregorius-Verlag, Regensburg 1948.
Warum wir einander so wenig verstehen. Ein Beitrag zur Psychologie des zwischenmenschlichen Verstehens (= Kleine Pilgerreihe, Heft 4), Pilger-Verlag, Speyer 1950.
Quellen und Literatur zu Westermayr
Schematismus der Geistlichkeit des Erzbistums München und Freising für das Jahr 1933 (Stand vom 15. Januar 1933), München o. J. [1933], S. XV, XVIII, 17, 234, 313.
Schematismus der Geistlichkeit des Erzbistums München und Freising für das Jahr 1950 (Stand vom 1. Januar 1950), München o. J. [1950], S. XIX, XVII, XXXI, 217.
Franz Xaver Kronberger, Chronik der Erzdiözese München und Freising für die Jahre 1945–1995, München 1997, S. 226.
↑Mit diesem Benefizium hatte es folgende Bewandtnis: Der bayerische Herzog Albrecht V. der Großmütige (zuweilen auch Albert genannt), hatte 1579, kurz vor seinem Tode, eine Benefizium gestiftet, demzufolge ein junger Priester, der sich dank dieses Einkommens ansonsten seinen Studien widmen konnte, an jedem Sonntag, Montag und Freitag eine hl. Messe für das Seelenheil des Herzogs zu lesen hatte. Siehe Ernest Geiß: Geschichte der Stadtpfarrei St. Peter in München. Königlicher Central-Schulbücher-Verlag, München 1867, S. 177.