Johann Balthasar (von) Hoffmann entstammte einer alten hessischen Patrizierfamilie. Sein Vater Hans Jakob Hoffmann war Mundschenk des Landgrafen von Hessen-Kassel und als Burggraf in Marburg berufen.[1] Am 24. November 1664[2] heiratete er in Brakel (Westfalen) die dortige Bürgermeistertochter Clara Elisabeth Matthias (* 9. Dezember 1645 in Brakel; † 24. Mai 1721 in Rheda).[3]
Er war um 1675 in Rinteln in der damaligen zu Hessen-Kassel gehörenden Grafschaft Schaumburg als Advocatus Fisci tätig. Später wurde er vom Grafen zur Lippe-Brake zum Lippischen Rat und Oberamtmann ernannt und zog mit seiner Familie nach Brake. Er erhielt am 2. Oktober 1684 ein Bestätigungsdiplom des Adels seiner Familie mit folgendem Wappen: in Rot ein auf einem schwarzen Pferde reitender Mann mit gelbem Rocke und schwarzem Hute. Damit wurde er Comes palatinus caesareus (Kaiserlicher Hofpfalzgraf).[4] 1697 kaufte er ein Haus in der jetzigen Bahnhofstraße in Brake, welches er mit seinem Wappen und dem seiner Frau verzierte. Seit dieser Zeit diente das Haus auch als Braker Amtshaus. Hoffmann starb 1705 in Brake, seine Frau verstarb 1721 in Rheda bei ihrem Sohn Wilhelm und wurde in der dortigen reformierten Kirche beigesetzt. Eine Grabplatte mit dem noch erkennbaren Wappen der Eheleute ist in der Braker Kirche erhalten.[5]
Aus seiner Ehe mit Clara Elisabeth Matthias entsprossen fünf Söhne.
Johann Christoph (* 16. Januar 1670 in Kassel; † 4. Dezember 1749 in Brake), Gräflich Lippischer Hofrat und Drost in Brake, Vater des späteren Lippischen Kanzlers Ferdinand Bernhard von Hoffmann.
Theodor Ferdinand von Hoffmann (* 11. Juni 1676 in Rinteln; † 18. Dezember 1743 ebenda), hessen-kasselscher Kommandant der Festung Rinteln
Bernhard von Hoffmann (* 28. März 1686 in Brake; † 21. Oktober 1745 in Gronau/Westf.), gräflich-bentheim-tecklenburg-rhedascher Rat und Beamter der Herrschaft Gronau
↑Institut für Personengeschichte (Hrsg.): Archiv für Familiengeschichtsforschung – Revue de recherches généalogiques – Review for Genealogical Studies. Band 7, Hefte 1–4, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2003, ISSN0003-9403, S. 287f; Hans-Cord Sarnighausen: Zur Juristenfamilie Gelshorn aus Herford, Detmold und Lübbecke – Namhafte Protestanten in Westfalen mit unbekannter Herkunft. In: Archiv für Familiengeschichtsforschung. Heft 4, 2003.
↑Kirchenbuch der Reformierten Kirche Rheda Sterbeeintrag 1721