Joe Fortenberry
Joseph „Joe“ Cephis Fortenberry (* 1. April 1911 in Slidell, Texas; † 3. Juni 1993 in Amarillo, Texas) war ein US-amerikanischer Basketballspieler. Er nahm an den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin teil und gewann eine Goldmedaille. Im Finale gegen Kanada, das mit 19:8 gewonnen wurde, avancierte der 2,01 m große Center zum Topscorer. KarriereNach seinem Collegeabschluss spielte er zunächst für die Ogden Boosters in Utah, später für die McPherson Oilers (Kansas) in der Vorläuferliga der NBA: der Amateur Athletic Union (AAU). Mit den Oilers gewann er 1936 die Meisterschaft. Nach den Olympischen Spielen ging er fünf Jahre für die Phillips 66ers in Bartlesville auf Korbjagd und gewann 1940 dort seinen zweiten Meistertitel. Der gebürtige West-Texaner wurde viermal ins AAU All American-Team berufen.[1] Fortenberrys Bedeutung für den Basketballsport leitet sich daraus ab, dass er die Position des Centerspielers revolutionierte. Als einer der dominantesten „Big Men“ seiner Ära agierte er erstmals im Abschluss kontrolliert über Ringniveau. Seine Spannweite erlaubte es ihm, Würfe seiner Gegner reihenweise zu blocken, kurz bevor der Ball den Korb erreichte. Mobilität und Agilität Fortenberrys legten den Grundstein für eine Generation ähnlich arbeitender Innenspieler. In Reaktion darauf wurde 1945 die Goaltendingregel eingeführt.[1] Fortenberry als „Erfinder“ des DunkingsAuch der erste Dunk, das direkte „Stopfen“ des Balls in den Korb, wird häufig Fortenberry zugeschrieben. Tatsächlich wurden in den ersten Dekaden nach Erfindung des Basketballsports alle erfolgreichen Korbaktionen mitunter als dunk (eintauchen, stippen) bezeichnet, weshalb das Konzept des Dunkings, wie man es heute kennt, seinerzeit eher als alternative Korblegervariante aufgefasst wurde. Viel mehr trugen Stil, Ästhetik und Timing dazu bei, dass bis heute Fortenberrys Name mit der spektakulären Abschlussart verbunden blieb, wie Michael McKnight beschreibt.[2]
– McKnight 2016, S. 103 Fortenberry reklamierte für sich selbst nie, Erfinder des Dunkings zu sein. TriviaIn der US-amerikanischen PBS-Fernsehsendung Antiques Roadshow wurde seine Goldmedaille Anfang 2017 auf einen Wert von bis zu 175.000 $ geschätzt.[3] Einzelnachweise
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