Joachim UtechJoachim Utech (* 15. Mai 1889 in Belgard in Hinterpommern; † 30. März 1960 in Marburg; vollständiger Name Joachim Christoph Ludwig Utech) war ein deutscher Bildhauer und Kunsterzieher. LebenJoachim Utech wurde am 15. Mai 1889 im elterlichen Haus am Rande der pommerschen Kreisstadt Belgard geboren. Nach dem Abitur am dortigen Gymnasium im Jahre 1907 ging er nach Berlin und studierte ab 1908 an der Berliner Kunstakademie in der Klasse von Woldemar Friedrich. Anschließend besuchte Utech von 1911 bis 1913 die Staatliche Kunstschule in Berlin (bei Walter Hauschild und Prof. Frank), die er mit der bestandenen Staatsprüfung als Kunsterzieher und Werklehrer verließ. 1913 wechselte er an die Kunstakademie in Leipzig und belegte gleichzeitig Kurse an der Universität und an der Handelshochschule. Seine Studien wurden 1914 durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Während des Krieges war er Soldat und wurde 1918 schwer verwundet. Von 1919 bis 1921 lebte er als freischaffender Künstler in Leipzig. Danach war er von 1921 bis 1925 Zeichenlehrer an einem Lyzeum in Insterburg. Anschließend arbeitete er bis 1945 als Studienrat in Belgard. 1945 floh er vor der sich nähernden Roten Armee über Eyendorf nach Lüneburg, wo er ab 1946 bis 1952 zunächst am Johanneum und dann an der Wilhelm-Raabe-Schule unterrichtete. 1952 zog er aus gesundheitlichen Gründen nach Daxweiler im Hunsrück um. 1955 ließ er sich in Marburg nieder. Dort starb er am 30. März 1960. Utech unternahm Studienreisen nach Skandinavien, Österreich, Ungarn, Litauen, Rumänien und Italien. PlastikenUtech schuf zahlreiche Plastiken in Holz und Stein, u. a. in Granit, Diabas und Marmor. Bei der Flucht aus Hinterpommern musste er 1945 sein gesamtes bis dahin geschaffenes künstlerisches Werk zurücklassen, darunter u. a. Braut (1934), Mädchenkopf (1936) und das Marmorrelief Johann Sebastian Bachs in der Hochschule für Lehrerbildung Lauenburg. Von den ca. 250 in seinem Belgarder Haus gebliebenen Plastiken erhielt er am 4. April 1957 lediglich 69 vom Polnischen Staat zurück. Nach dem Krieg entstanden bis zu seinem Tod noch weitere 436 Skulpturen, die Utech in einem Katalog der Skulpturen mit Namen, Kurzbeschreibungen und Bleistiftskizzen chronologisch zusammengestellt hat. Der künstlerische Nachlass umfasst derzeit noch rund 200 Plastiken, 48 davon sind privat bei ihrem Eigentümer Jan-Hendrik Hommel (Ur-Enkel von Joachim Utech) aufgestellt. Die Übrigen befinden sich als Dauerleihgaben im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald und im Lippischen Landesmuseum in Detmold. Das Lippische Landesmuseum hat 1998 von der Ostdeutschen Galerie in Regensburg folgende 38 Arbeiten übernommen:[1]
AusstellungenDie Angaben wurden anhand von Ausstellungskatalogen, Zeitungsartikeln und Aufzeichnungen aus dem Nachlass von Joachim Utech zusammengestellt.
Die Angaben wurden anhand von Ausstellungskatalogen und eigenen Aufzeichnungen von Hendrik Hommel zusammengestellt.
Schriften
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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