Jesse Jane

Jesse Jane auf der AVN Expo 2013

Jesse Jane (* 16. Juli 1980 in Fort Worth, Texas; † vor oder am 24. Januar 2024 in Moore, Oklahoma; bürgerlich Cindy Taylor)[1][2][3][4][5] war eine US-amerikanische Pornodarstellerin und ein Fotomodell. Ab 2012 gehörte sie der Hall of Fame der XRCO und ab 2013 der Hall of Fame der AVN an, außerdem ab 2008 der von NightMoves. Jane hat mehr als 30 unterschiedliche Auszeichnungen für ihr Wirken erhalten, zehn davon als Beste Darstellerin bzw. Schauspielerin. Von 2002 bis 2014 war sie exklusiv bei Digital Playground unter Vertrag. Im Januar 2015 schloss sie einen Zweijahresvertrag als Darstellerin mit Jules Jordan Video ab.[6]

Leben

Jesse Jane (rechts) mit ihrer Freundin und Kollegin Teagan Presley bei der Premiere von Island Fever 4 (2006)

Nach ihrem Highschool-Abschluss mit Auszeichnung war die auf einer Militärbasis aufgewachsene Jane als Model für 5-7-9 und David’s Bridal tätig. Später wirkte sie in Werbespots für die amerikanische Restaurantkette Hooters mit. 2001 schaffte sie die Aufnahme in die Cheerleader-Mannschaft der Dallas Cowboys, musste aber wegen eines Motorradunfalls zurücktreten.[7] Danach bewarb sich Jane für einen Modelwettbewerb für die Sonnenschutzmarke Hawaiian Tropic. Sie gewann die lokalen und regionalen Runden und war Finalistin. Während des Wettbewerbs in Hawaii beeindruckte sie den Regisseur von Baywatch – The Movie und bekam eine Statistenrolle. Im August 2002 wurde sie als Miss Photogenic ausgezeichnet und arbeitete in der Folgezeit als Bikini-Model. Ab Dezember 2002 stand sie für fast zwölf Jahre exklusiv bei der Produktionsfirma Digital Playground unter Vertrag (wie auch Tera Patrick, Devon, Jana Cova und Teagan Presley). Sie hat sich einer Brustvergrößerung unterzogen.

Im Jahr 2004 war Jane auf den Covers der Magazine Front, Hustler, Club, AVN zu sehen und in den Medien Maxim, The National Enquirer, Us Weekly, In Touch, The Globe, Star, Fox News und E!’s Celebrities Uncensored sowie in Howard Sterns Show präsent. Jane ist Sex Editor (Sex-Herausgeberin/Sex-Redakteurin) des Magazins Rock Confidential. Sie wurde vom Arena magazine in der Liste der „150 Hottest Women of All Time“ geführt. Ihr erster Pornofilm war No Limits mit Devon. Später spielte sie die Hauptrolle in Beat the Devil und dem Spielfilmporno Loaded mit Barrett Blade.

Jesse Jane bei den XBIZ Awards 2014

Sie spielte in dem bei den AVN Awards ausgezeichneten und ersten hochauflösenden Pornofilm auf WMV-HD-DVD Island Fever 3,[8] gedreht auf Tahiti und Bora Bora, später auch in Island Fever 4. Jesse ist Gastgeberin der Internet-Show DP Tonight von Digital Playground. Zuletzt spielte sie in dem Piratenporno Pirates. Diese drei Titel (Island Fever 3/4 und Pirates) gehören auch zu DPs ersten Filmen auf HD DVD. Sie spielte 2008 die Hauptrolle in Pirates II: Stagnetti’s Revenge, einer 8-Millionen-Dollar-Produktion, die nach wie vor zu den teuersten Pornofilmen überhaupt zählt.[9]

Die Internet Adult Film Database (IAFD) listet bis heute (Stand: Februar 2016) 120 Filme auf, in denen sie mitgespielt hat. 2017 gab sie das Ende ihrer Karriere als Pornodarstellerin bekannt, kehrte jedoch 2019 kurzfristig für eine Szene zurück.[10][11]

2004 wurde Jesse Jane als eine von 30 bekannten Pornodarstellern von dem amerikanischen Fotografen Timothy Greenfield-Sanders in seinem Buch XXX: 30 Porn-Star Portraits und seiner HBO-Dokumentation Thinking XXX porträtiert.[12][13]

Am 24. Januar 2024 wurde sie zusammen mit ihrem Freund tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Jesse Jane starb an einer Überdosis der Drogen Fentanyl und Kokain.[14]

Sie hinterließ einen 2000 geborenen Sohn.[15]

Mainstream-Film, Fernsehen und andere Medien

Jane war einer der wenigen Pornostars, die erfolgreich in den Mainstream-Hollywood-Filmen auftraten.[16] Im Jahr 2003 hatte sie einen Auftritt ohne Namensnennung in Baywatch: Hawaiian Wedding und trat in der Reality-TV-Serie Family Business auf.[17][18] 2004 hatte Jane einen Cameo-Auftritt im Film Starsky & Hutch.[18] Jane ist auch auf dem Cover des Albums Desensitized der Musikband Drowning Pool und im Musikvideo Step up aus dem Jahr 2004 dieser Band zu sehen. Sie hatte einen Gastauftritt in der HBO-Dramedy-Serie Entourage.[16] Sie trat auch in den Reality-Serien The Bad Girls Club und Gene Simmons Family Jewels auf.[17]

In einer CNBC-Dokumentation aus dem Jahr 2009 mit dem Titel Porn: Business of Pleasure steht Jane im Mittelpunkt des letzten sechsminütigen Segments, in dem ihre Karriere und ihr Leben außerhalb der Pornoindustrie beschrieben werden. Später im selben Jahr trat sie in dem Film Middle Men auf.[9] 2011 spielte sie in dem Film Bucky Larson: Born to Be a Star mit.[19]

Sie drehte mehrere Low-Budget-Filme, darunter die noch nicht veröffentlichten Filme The Curse of the Zombie Pirates und Blackout Z.[9]

Auszeichnungen

Jesse Jane mit ihrem F.A.M.E.-Award von 2007 für den heißesten Körper und dem Award einer Kollegin
Jesse Jane bei der Verleihung des Venus Awards von 2014 für ihr Lebenswerk

Fernsehauftritte

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Timothy Greenfield-Sanders: XXX. 30 Porno-Stars im Porträt. Heyne, München 2006, ISBN 3-453-67515-0.
Commons: Jesse Jane – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Ellen Gray: CNBC probes ailing porn biz. Philadelphia Daily News, 15. Juli 2009, archiviert vom Original am 19. Juli 2009; abgerufen am 14. November 2009 (englisch).
  2. Porn: Business of Pleasure. CNBC, archiviert vom Original am 17. Juli 2009; abgerufen am 16. Juli 2009 (englisch).
  3. The Official Jesse Jane Website. jessejane.com, archiviert vom Original am 20. Februar 2012; abgerufen am 15. Januar 2011 (englisch).
  4. Digital Playground Contract Stars. digitalplayground.com, archiviert vom Original am 30. August 2005; abgerufen am 22. Juli 2023 (englisch).
  5. Roger T. Pipe: Jesse Jane Interview. rogreviews.com, Januar 2003, abgerufen am 3. Juni 2007 (englisch).
  6. Romeo: Jesse Jane returns to XXX: Dirtier Than Ever. xxxcrush.com, 12. Februar 2015, archiviert vom Original am 21. Juni 2015; abgerufen am 23. Juli 2023 (englisch).
  7. Interview: Shopping with adult film star Jesse Jane. In: Chicago Tribune. 5. Juli 2009, abgerufen am 28. Januar 2024.
  8. Island Fever 3. hdtvtotal.com, 2004, archiviert vom Original am 17. Juli 2008; abgerufen am 23. Juli 2023.
  9. a b c Adult Film Actress Jesse Jane Dead at 43 Following Apparent Overdose. In: Complex. 25. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
  10. dallas: Jesse Jane Announces Her Retirement. In: Official Blog of Adult Empire. 18. Januar 2017, abgerufen am 29. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
  11. XBIZ: Jesse Jane Performs 1st IR for Blacked. Abgerufen am 29. Mai 2021 (englisch).
  12. Timothy Greenfield-Sanders: XXX: 30 Porno-Stars im Porträt. (Originaltitel: XXX: 30 Porn-Star Portraits.) Heyne Hardcore, München 2004; S. 50–51, 156–157. ISBN 978-3-453-67515-5.
  13. Thinking XXX. Internet Movie Database, abgerufen am 22. Mai 2015 (englisch).
  14. fts: Todesursache bekannt. Daran ist Pornodarstellerin Jesse Jane (43) gestorben. In: blue News, 8. Juli 2024, abgerufen am 8. Juli 2024.
  15. Trauer um Jesse Jane: Pornodarstellerin stirbt mit nur 43 Jahren, Stern, 25. Januar 2023
  16. a b Jesse Jane, Pornographic Film Star: Dies at 43. In: The New York Times. 26. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
  17. a b Adult Film Star Jesse Jane, Who Also Appeared on Entourage, Dead at 43. In: People. 25. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
  18. a b Overdose suspected after adult film superstar Jesse Jane found dead at 43. In: UPI. 26. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
  19. Adult film actress Jesse Jane, boyfriend found dead of apparent overdose in Oklahoma home. In: The Oklahoman. 25. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
  20. Complete List of Delta di Venere Award Winners Announced, 23. November 2004, abgerufen am 3. April 2016.
  21. 2007 AVN Award Winners Announced. AVN.com, archiviert vom Original am 7. März 2009; abgerufen am 13. September 2013 (englisch).
  22. a b David Sullivan: 2009 AVN Award-Winners Announced. avn.com, 11. Januar 2009, abgerufen am 23. Juli 2023 (englisch).
  23. a b AVN Announces the Winners of the 2011 AVN Awards. business.avn.com, abgerufen am 5. August 2013 (englisch).
  24. a b AVN Announces the Winners of the 2012 AVN Awards. business.avn.com, abgerufen am 5. August 2013 (englisch).
  25. Allen Smithberg: AVN Announces 2013 Hall of Fame Inductees. AVN Media Network, 22. Dezember 2012, abgerufen am 24. Oktober 2024 (englisch).
  26. 2013 XBIZ Award Winners Announced. XBIZ.com, abgerufen am 5. August 2013 (englisch).
  27. Diskretes Deutschland – Venus Awards 2014 (Memento vom 3. April 2016 im Internet Archive) auf bizeitung.wordpress.com, 23. Oktober 2014, abgerufen am 3. April 2016.