Jean-Pierre CotJean-Pierre Cot (* 23. Oktober 1937 in Genf) ist ein französischer Professor für Völkerrecht. Von 2002 bis 2020 war er Richter am Internationalen Seegerichtshof. LebenJean-Pierre Cot ist der Sohn des französischen Politikers Pierre Cot. Nach seinem Studium und der Promotion in Rechtswissenschaften an der juristischen Fakultät der Sorbonne war Cot ab 1966 Dozent an den Fakultäten für Rechts- und Wirtschaftswissenschaft. Im selben Jahr wurde er Professor an der Université de Picardie in Amiens, wo er bis 1969 lehrte. 1969 kehrte er als Professor für öffentliches Recht und Völkerrecht an die Sorbonne zurück und lehrte dort bis 1998. In zahlreichen Fällen war Cot als Berater verschiedener Regierungen vor dem Internationalen Gerichtshof tätig. Zumeist betrafen diese Fälle Grenzstreitigkeiten und Fragen der territorialen Abgrenzung. Cot war zudem als Politiker aktiv. So war er von 1971 bis 1995 Bürgermeister der Stadt Coise-Saint-Jean-Pied-Gauthier, 1973 bis 1981 Mitglied der französischen Nationalversammlung, von 1981 bis 1982 französischer Entwicklungshilfeminister und von 1983 bis 1984 Mitglied des Verwaltungsrats der UNESCO. Danach war er Mitglied des Europäischen Parlaments, wo er von 1989 bis 1994 die sozialdemokratische Fraktion leitete. Von 1997 bis 1999 war er Vizepräsident des Parlaments. Darüber hinaus fungierte er in bisher sechs Fällen als Ad-hoc-Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Dabei wurde er zweimal durch Kolumbien und je einmal durch Rumänien, Burkina Faso, Thailand und Osttimor nominiert. Zum 1. Oktober 2002 wurde Cot Richter am Internationalen Seegerichtshof in Hamburg. Dieses Amt hatte er bis 2020 inne. Zuvor war er bereits einmal von Frankreich als Ad-hoc-Richter ausgewählt worden. Auszeichnungen
Publikationen (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
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