Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung

Film
Titel Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung
Originaltitel Jason Goes to Hell: The Final Friday
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1993
Länge 87 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Adam Marcus
Drehbuch
Produktion Sean S. Cunningham
Musik Harry Manfredini
Kamera Bill Dill
Schnitt David Handman
Besetzung und Synchronisation
Chronologie
Jason X →

Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1993 von Adam Marcus. Es handelt sich um den neunten Teil der Freitag-der-13.- Filmreihe. Kane Hodder ist in der Titelrolle besetzt, in weiteren Hauptrollen sind John D. LeMay, Kari Keegan, Steven Williams, Steven Culp und Erin Gray zu sehen. In diesem Film wird aufgedeckt, warum Jason Voorhees zum Serienmörder mutieren konnte, und wie man ihn aufhalten könnte, bevor er endgültig unsterblich sein wird.

Handlung

Weil Jason Voorhees, der einst im „Camp Crystal Lake“ ertrank, da die anderen Kinder ihn wegen seines Aussehens ins Wasser gestoßen hatten, wiederholt zurückkam und mordete, schickt das FBI eine Spezialeinheit, die Jason „in tausend Teile“ zersprengt. Die Gefahr scheint gebannt, doch der Kopfgeldjäger Creighton Duke ahnt, dass etwas nicht stimmt. Seine Vermutung bestätigt sich, als es bei der Obduktion von Jasons Überresten zu einem Zwischenfall gekommen sein muss und das Personal, das die Obduktion durchführt hat, tot aufgefunden wird. Dass sich Jasons noch lebendes Herz des Körpers des Pathologen bemächtigt hat, weiß man zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Der Kopfgeldjäger erzählt, dass Jason sich nun in beliebige Körper hineinversetzen könne, indem er als Wurm in den Mund seines Opfers eindringt. Seinen eigenen Körper könne er allerdings nur wiederbekommen, wenn es ihm gelingen würde, in den Körper eines Familienmitglieds einzudringen. Genauso sei es auch nur einem Familienmitglied Jasons möglich, ihn zu töten. Die einzige Person, die hierfür in Frage komme, sei die junge Jessica, die Tochter von Jasons Schwester, die daraufhin versucht, Jason zu töten.

Jason ermordet wiederum, wie bereits in der Vergangenheit, willkürlich Teenager. Nachdem es letztendlich doch noch gelungen ist, Jason zu vernichten, greift sich überraschenderweise Freddy Kruegers Kralle Jasons Maske und verschwindet damit in der Hölle.

Produktion

Figur Darsteller Deutscher Sprecher
Jason Voorhees/
Sicherheitsmann/
Freddy Krueger
Kane Hodder
Steven Freeman John D. LeMay Stephan Schleberger
Jessica Kimble Kari Keegan
Creighton Duke,
Kopfgeldjäger
Steven Williams Renier Baaken
Robert Campbell Steven Culp
Diana Kimble Erin Gray Luise Charlotte Brings
Joey B Rusty Schwimmer
Leichenbeschauer Richard Gant Hans-Gerd Kilbinger
Shelby Leslie Jordan
Ed Landis, Sheriff Billy Green Bush Heinz Ostermann
Randy Kipp Marcus
Josh Andrew Bloch Peter Harting
Ward Adam Cranner
Vicki Allison Smith Michaela Kametz
Elizabeth Marcus Julie Michaels
Agent Abernathy James Gleason
Edna Diana George
Alexis, blonde Camperin Kathryn Atwood Katja Liebing
Luke, Camper Michael B. Silver Norman Matt
Assistent des
Leichenbeschauers
Dean Lorey Karlheinz Tafel

Im ersten Drehbuchentwurf (Jason Goes To L. A.) war geplant, dass Jason in einen Bandenkrieg gerät, in dem die Gangs sich gegen ihn verbünden sollten.[2]

Das „Necronomicon“ ist ein Verweis auf den dritten Tanz-der-Teufel-Teil Armee der Finsternis – eine New-Line-Cinema-Produktion, genau wie die Filme A Nightmare on Elm Street um Freddy Krueger. In Jason Goes to Hell sterben dreißig Menschen, das ist der höchste Opferzahl der Serie. Als Waffen werden dieses Mal eingesetzt: ein magischer Dolch, eine Schrotflinte, ein Bleistift, eine Autotür, ein Grill und diverse Messer. Es handelt sich hier um eine Auswahl.[2]

In diesem Teil – wie auch in Freddy vs. Jason – hat Jason lange, gekräuselte Haare, die er ansonsten nur im zweiten Teil der Reihe Jason X bis zu seiner Modifizierung kurz trägt.[2] Kane Hodder spielt in diesem Film gleich drei Rollen: Jason Voorhees, Freddy Krueger und einen der beiden Wächter, den mit Bart, die in der Pathologie den Gang bewachen. John D. LeMay, der zuvor in den ersten beiden Staffeln der kanadischen Fernsehserie Friday the 13th: The Series (deutscher Titel: Erben des Fluchs) eine der drei Hauptrollen verkörperte, darf hier gegen Jason antreten.[2] Ursprünglich war Tobe Hooper, der Regisseur von Blutgericht in Texas, als Regisseur des Films vorgesehen.[3]

Veröffentlichung

Veröffentlicht wurde der Film in den Vereinigten Staaten erstmals am 13. August 1993. In der Bundesrepublik Deutschland hatte er am 29. September 1993 DVD- und Video-Premiere. In folgenden Ländern wurde er ebenfalls 1993 veröffentlicht: Japan, Argentinien, Australien und in den Niederlanden (Amsterdam), 1994 in der Türkei, in Südkorea, Frankreich, Brasilien und Uruguay. In Italien hatte er im November 1996 Video-Premiere und in Kanada im Oktober 2002 DVD-Premiere. Veröffentlicht wurde der Film zudem in Bulgarien, Tschechien, Griechenland, Ungarn, Indien, Litauen, Mexiko, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Spanien, Schweden, in der Ukraine und im Vereinigten Königreich.

Der Originaldrehbuchtitel in den USA lautete Friday the 13th Part IX: The Dark Heart of Jason Voorhees, Arbeitstitel: Friday the 13th Part IX, Friday the 13th Part 9, informeller Titel: Friday the 13th Part 9: Jason Goes to Hell, DVD-Titel in den USA: Friday the 13th Part 9: Jason Goes to Hell – The Final Friday, weitere Arbeitstitel: Friday the 13th Part IX: Jason Goes to Hell, Friday the 13th IX: The Final Friday, Friday the 13th: Heart of Darkness, Kurztitel Jason Goes to Hell.

Am 13. Oktober 2006 brachte Warner Bros. in Deutschland eine „Ungeschnittene Langfassung“ heraus, die der US-Unrated-Fassung entspricht. Sie erhielt eine SPIO/JK-Freigabe und wurde am 28. Februar 2007 in die Liste A der jugendgefährdenden Medien aufgenommen, so wie sämtliche Veröffentlichungen zuvor. Der Film ist vor allem im Ausland erhältlich. Im Januar 2019 wurde die Indizierung des Films wieder aufgehoben.[2][4]

Das Budget des Filmes betrug ca. 3 Millionen US-Dollar. Er spielte in den USA 15,9 Millionen US-Dollar ein,[5] nur Todesfalle Manhattan und Jason X spielten weniger ein. Das weltweite Einspielergebnis, inklusive Verleih und Video bzw. DVD, beträgt ca. 30 Millionen US-Dollar.[3][2]

Kritik

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes (Tomatometer) 16 %[6]
Metacritic (Metascore) 17/100[7]

Jason Goes to Hell erhielt ein sehr schlechtes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes größtenteils kritische Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Gammelig“ ein.[6] Metacritic ermittelt aus den vorliegenden Bewertungen „Überwältigendes Missfallen“.[7]

Trace Thurmans, Horror Queers Podcast, Bewertung war eindeutig. Für ihn war der Film sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr dumm.[8] Matthew Rozsa fand ebenfalls deutliche Worte und meinte, wenn Jason Goes to Hell ein eigenständiger Film gewesen wäre, hätte er vielleicht funktioniert; als Freitag-der-13.-Film sei er jedoch Scheiße.[9] Steve Newton bekundete im Georgia Straight, dass er alle Filme der Serie Reihe gesehen habe, dass man ihm also vertrauen könne, wenn er sage, dass Jason Goes to Hell: The Final Friday sehr wahrscheinlich der schlimmste von allen sei.[10] Steve Biodrowski von Cinefantastique konnte dem Film immerhin etwas abgewinnen, auch wenn es vielleicht kein guter Film der Reihe sei (nach welchen seltsamen Maßstäben auch immer) funktioniere Jason Goes to Hell ziemlich gut für sich selbst als übernatürlicher Thriller.[11] Tim Brayton von Antagony & Ecstasy wiederum stimmte den negativen Kritiken zu und meinte, der Film sei ziellos, überlang, verwirrend und im Besitz von Plotlöchern, die groß genug seien, um ein Kampfflugzeug darauf zu laden.[12]

Mick Lasalle beschäftigte sich im San Francisco Chronicle mit dem Film, dem einen vielversprechenden Anfang, mit Jason am Rande des Geschehens und einem kalten, seltsamen Kopfgeldjäger auf Jasons Spur, bestätigte. Auf halben Weg wechsele der Film jedoch auf ein junges Paar und von da an, gehe es bergab. Trotzdem habe der Film gute Momente.[13] Debbie Barra verkündete im Orlando Sentinel, sie gebe zu, dass sie anfangs des Films einige Male aufgesprungen sei, im Laufe des Films, dieser aber seinen Schrecken verloren und seine Dummheit zurückgekehrt sei.[14] In der Washington Post war Richard Harrington der Meinung, die Drehbuchautoren versuchten, etwas Geschichte beziehungsweise Mythologie heraufzubeschwören, um die Drehungen und Wendungen der Handlung zu untermauern, das Ganze ende aber verwirrender als Days of Our Lives im Schnellverlauf.[15] In der Los Angeles Times stellte Michael Wilmington fest, auf der schwachen Plusseite des Films stände Richard Gants Schauspiel als Gerichtsmediziner, Manfredinis Musik und ein lustiger Gag in der letzten halben Minute. Auf der Minusseite: aberwitzige Charaktere, verstümmelter Nonstop-Gore (pausenlos Blut, Verstümmelungen), anhaltende laute, klirrende Geräusche und eine schattige Beleuchtung, die einem das Gefühl vermittle, im Dunkeln herumzutaumeln.[16] Stefan Holden stellte in der New York Times nüchtern fest, dies sei ein weitgehend inkohärenter Film, der wenig Spannung erzeuge und sich für den Großteil seines Nervenkitzels auf Gedärme in Nahaufnahme verlasse.[17] Sehr hart fiel das Resümee von Ty Burr von Entertainment Weekly aus, der feststellte: Während die Nightmare on Elm Street-Filme einen kranken, aber cleveren Surrealismus besäßen und der erste Halloween-Film zumindest gut gemacht gewesen sei, sei die Friday the 13th-Serie schon immer das Horror-Franchise zum Billigpreis, das kaum funktionierenden Sex-and-Slash biete, der direkt darauf ziele, die Idiotenbrigade zu erreichen.[18]

„blutiges Serien-Spektakel voller Schock- und Ekeleffekte, dessen Widerwärtigkeiten auch durch (selbst-)ironische Seitenhiebe nicht abgemildert werden“

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 70101-b/V).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b c d e f Jason Goes To Hell – Die Endabrechnung (Jason Goes to Hell: the Final Friday) movie-infos-net
  3. a b Jason goes to Hell – Das Jason-Sequel ist endlich runter vom Index blairwitch.de
  4. Jason Goes To Hell – Die Endabrechnung schnittberichte.com
  5. Jason Goes to Hell – Budget und Einspielergebnis Internet Movie Database
  6. a b Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 8. September 2024 (englisch, 19 erfasste Kritiken).
  7. a b Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung. In: Metacritic. Abgerufen am 1. Februar 2024 (englisch, 11 erfasste Kritiken).
  8. Trace Thurman: Episode 38. In: Horror Queers Podcast. 30. Dezember 2020, abgerufen am 27. August 2024 (englisch): „It's very, very, very, very, very, very stupid.“
  9. Matthew Rozsa: “Jason Goes To Hell” is a mixed bag of a movie. 13. November 2020, abgerufen am 27. August 2024 (englisch): „If Jason Goes To Hell had been a standalone film, it might have worked; as a Friday the 13th movie, it sucks.“
  10. Steve Newton: Jason Goes to Hell and takes the audience with him in what surely isn’t The Final Friday. In: Georgia Straight. 19. August 1993, abgerufen am 27. August 2024 (englisch): „I've now seen all nine of the series' entries, so trust me when I say that Jason Goes to Hell: The Final Friday is very likely the worst of the bunch.“
  11. Steve Biodrowski: Review. In: Cinefantastique. 15. Februar 2009, abgerufen am 27. August 2024 (englisch): „Although it may not be a „good“ Friday the 13th movie (by whatever strange standards that is reckoned) … Jason Goes to Hell works reasonably well on its own terms as a supernatural thriller.“
  12. Tim Brayton: Summer of Blood: Here at the end of things. In: Antagony & Ecstasy. 1. Juli 2007, abgerufen am 27. August 2024 (englisch): „Aimless, overlong, confusing, and in possession of plot holes large enough to land a fighter plane on.“
  13. Mick LaSalle: Review. In: San Francisco Chronicle. 14. August 1993, S. F1 (englisch): “After a promising opening, with Jason on a rampage and a cold, peculiar bounty hunter (Steven Williams) on Jason's trail, Jason Goes to Hell switches focus midway to the young couple, and from there things go downhill. Still, the film has its moments.”
  14. Debbie Barra: Review. In: Orlando Sentinel. 20. August 1993, S. 21 (englisch): “I admit, I jumped a couple of times in the beginning, but as the movie progressed, it lost its horror and picked up its stupidity.”
  15. Richard Harrington: Review. In: The Washington Post. 14. August 1993, abgerufen am 27. August 2024 (englisch): „The scriptwriters try to conjure some history/mythology to validate the plot's twists and turns, but the whole thing ends up more confusing than Days of Our Lives on fast-forward.“
  16. Michael Wilmington: Review. In: Los Angeles Times. 16. August 1993, S. F3 (englisch): “On the movie's feeble plus side are Richard Gant's acting (as the coroner), Manfredini's music and one funny joke in the last half-minute. On the minus side: ludicrous characters. Garbled nonstop gore. Persistent loud, clanging noises that give you the impression of being trapped inside a malfunctioning radiator. Shadowy lighting that makes you feel as if you're staggering around in the dark.”
  17. Stephen Holden: Review. In: The New York Times. 14. August 1993, abgerufen am 27. August 2024 (englisch): „A largely incoherent movie that generates little suspense and relies for the majority of its thrills on close-up gore.“
  18. Ty Burr: Review. In: Entertainment Weekly. 27. August 1993, abgerufen am 27. August 2024 (englisch): „While the Nightmare on Elm Street movies possess a sick yet clever surrealism, and the first Halloween was at least well crafted, the Friday the 13th series has always been the cut-rate horror franchise, offering barely functional sex-and-slash pitched straight at the moron brigade. Jason Goes to Hell varies the formula a bit, with ideas swiped from The Terminator, The Hidden, and Alien, but after nine installments the impalements and dismemberments all look the same. So go to hell already, Jason — and take Sean Cunningham, the ”brains” behind this dreck, with you.“
  19. Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 24. Juli 2019.