Kusociński wurde in eine Familie von Eisenbahnarbeitern geboren. Als Schuljunge spielte er in verschiedenen Warschauer Vereinen Fußball. Erst 1928 begann er mit der Leichtathletik, nachdem er sich dem Verein „Sarmata“ angeschlossen hatte. Dort wurde er von dem estnischen ZehnkämpferAleksander Klumberg-Kolmpere trainiert, der bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris die Bronzemedaille gewonnen hatte.
Gleich bei seiner ersten Teilnahme an den polnischen Landesmeisterschaften gewann Kusociński überraschend den Titel über 5000 Meter und im Querfeldeinlauf. Wegen seiner Einberufung zur polnischen Armee musste er seine sportliche Laufbahn für eine Saison unterbrechen. Seine Leistungen danach waren aber besser als zuvor. Er wurde sowohl 1930 als auch 1931 polnischer Meister über 1500 Meter, 5000 Meter und im Querfeldeinlauf. 1932 errang er den Titel über 800 Meter.
Nach dem Gewinn der Silbermedaille über 5000 Meter bei den 1934 in Turin erstmals ausgetragenen Europameisterschaften zog sich Kusociński vom aktiven Leistungssport zurück. 1939 gab er sein Comeback und wurde polnischer Landesmeister im 10.000-Meter-Lauf.
Seit 1954 findet ihm zu Ehren in Warschau ein internationales Leichtathletiksportfest statt, das „Kusociński-Memorial“.[4] Ein herausragendes Ereignis war 1959 ein Diskusweltrekord durch Edmund Piątkowski.
Radosław Nawrot/Rafał Szłapa: Janusz Kusociński - bieg aż do krwi. Warschau 2008 (Comic)
Stefan Wiederkehr: Janusz Kusociński. Vom Olympiasieger zum Widerstandskämpfer, in: Diethelm Blecking, Lorenz Peiffer (Hrsg.) Sportler im „Jahrhundert der Lager“. Profiteure, Widerständler und Opfer. Göttingen : Die Werkstatt, 2012, S. 201–205.
↑Andrzej Jucewicz/Włodzimierz Stępiński: Chwała olimpijczykom 1939-1945. Warschau 1968, S. 40–48.
↑Stefan Wiederkehr, Janusz Kusociński. Vom Olympiasieger zum Widerstandskämpfer, in: Sportler im ,Jahrhundert der Lager'. Profiteure, Widerständler und Opfer. Hrsg. Diethelm Blecking / Lorenz Peiffer. Göttingen 2013, S. 203–205.