Nach dem Polnisch-Sowjetischen Krieg begann 1923 seine politische Laufbahn. Zugleich beschäftigte er sich zunehmend mit Fragen der Schule und Erziehung. 1926 war er Gründer und Herausgeber der Monatszeitschrift Wiedza i Życie (Wissen und Leben).
Im März 1928[1] wurde er zunächst zum Abgeordneten des Parlaments (Sejm) gewählt, dem er bis 1935 angehörte. 1929 war er Mitbegründer der Lehrergewerkschaft (Zrąb) sowie der Polnischen Akademie der Literatur. Von 1930 bis 1935 war er Vizepräsident des Parteilosen Blocks der Regierungsunterstützer (Bezpartyjny Blok Współpracy z Rządem), der im Wesentlichen durch seine loyale Haltung zum mittlerweile diktatorisch regierenden Marschall Piłsudski gekennzeichnet war.
Am 12. August 1931 wurde er zum Minister für Religion und öffentlichen Unterricht in das Kabinett von Ministerpräsident Aleksander Prystor berufen. Als solcher führte er 1932 eine Schulreform durch, die nach ihm als Jędrzejewicz-Reform benannt wurde[2] und umfangreiche Neuerungen im Schulwesen einführte.[3]
Am 12. Mai 1933 wurde er dann als Nachfolger Prystors schließlich selbst Ministerpräsident. Dieses Amt übte er bis zu seiner Ablösung durch Leon Kozłowski am 15. Mai 1934 aus. Zugleich übte er bis zum 22. Februar 1934 auch weiterhin das Amt des Erziehungsministers aus. Als solcher gehörte er 1934 neben Außenminister Józef Beck, dem Komponisten Karol Szymanowski sowie dem früheren Außenminister und späteren Präsidenten August Zaleski zu den Gründern der Frédéric-Chopin-Gesellschaft.[4]
Anschließend gehörte er zu den Mitverfassern der im April 1935 verabschiedeten Verfassung. Kurz darauf wurde er bei den Wahlen zum Senator gewählt.
Rückzug aus der Politik und letzte Lebensjahre im Exil
Nach dem Tode Piłsudskis am 12. Mai 1935 trat er in Opposition zum 1937 von Adam Koc gegründeten Lager der Nationalen Einheit (Obóz Zjednoczenia Narodowego), dem rechten Flügel des bisherigen Regierungslagers Piłsudskis Sanacja, verzichtete 1938 auf eine erneute Wahl in den Senat und zog sich aus dem politischen Leben zurück.