Jan Schenkman was das einzige Kind des Mühlenhelfers Gerrit Schenkman und seiner Frau Geesje van den Bosch. Getauft wurde er am 10. Oktober 1806 in der Amsterdamer Zuiderkerk auf den niederländisch-reformierten (hervormd) Glauben. Er machte eine Ausbildung zum Lehrer und trat im Alter von 22 Jahren in den Schuldienst einer Armenschule im Amsterdamer Stadtteil Jordaan. Am 29. August 1832 ehelichte er Elisabeth Alida Cuke, die Tochter eines Diamantschleifers. Mit ihr bekam er vier Kinder. Nachdem seine Frau nach zehn Jahren Ehe verstorben war, heiratete er Anna Maria Elisabeth Endters, mit der er acht Nachkommen zeugte.[1]
Bis 1849 war Schenkman Lehrer an einer Privatschule an der Anjeliersgracht. Er war auch ein prominentes Mitglied der gemeinnützigen Organisation Maatschappij tot Nut van ’t Algemeen.
Der Nachwelt blieb er vornehmlich durch das 1850 erschienene BilderbuchSint Nikolaas en zijn knecht in Erinnerung. In diesem bis 1907 gedruckten Werk fügte er die Elemente des in den Niederlanden so geschätzten Sinterklaasfestes, welches stets am 5. Dezember stattfindet (entspricht ungefähr dem, einen Tag später stattfindenden, deutschen Nikolaustag), in einer Geschichte zusammen.
Hierbei vermengte er die bestehenden traditionellen Vorstellungen von dem alljährlichen Besuch des Nikolaus (Sinterklaas) mit neuen Elementen. Besonders sticht hier die Figur des Helfers hervor, der in den ersten Ausgaben noch als Page in orientalischer Kleidung erscheint und in späteren Ausgaben schon als exotischer Mohr gezeichnet wurde. Dieser schwarze Page wurde später dann zum Zwarte Piet. Zu den weiteren Einfällen Schenkmans gehört, dass beide, Sinterklaas und der Zwarte Piet, mit einem Dampfschiff (stemboot), aus Spanien kommend, in Amsterdam anlanden und danach gemeinsam über die Dächer reiten. Die Geschenke werden dabei durch den Schornstein ins Haus gebracht wie auch Hausbesuche unternommen. Aber auch Schläge mit einem Rohrstock oder andere Strafen sind bei besonders unartigen Kindern möglich, wobei aber in vielen Fällen gutmütig vergeben wird.[2] Schenkman schrieb auch den Text des bekannten Sinterklaasliedes Zie, ginds komt de stoomboot / uit Spanje weer aan …, welcher später zur Melodie des deutschen Im Märzen der Bauer vertont wurde.
Schenkman veröffentlichte seine Texte bei zwei Verlagen: Gerardus Theodorus Bom war der Herausgeber seiner seriösen Werke und Kinderbücher; J.A. Schuurmans gab seine Grotesken und pikant anmutenden Werke heraus, darunter Texte mit antisemitischen Passagen.[3]
P.J. Buijnsters, Leontine Buijnsters-Smets: Lust en Leering. Geschiedenis van het Nederlandse kinderboek in de negentiende eeuw (2001) Kapitel: Jan Schenkman: vermaak zonder nut
Eugenie Boer, 'De Sint Nicolaas van Jan Schenkman. Zie ginds komt de stoomboot uit Spanje weer aan', in: Ons Amsterdam Nr. 47 (1995) Ausgabe 12 (Ddezember), Seiten 282–286.
Frits Booy: AAA Kijk dat kreeg ik van Papa, in: Boekenpost Nr. 8 (2000) Ausgabe 46 (März/April), Seiten 4–8
Frits Booy, 'AAA Kijk dat kreeg ik van Papa (II)', in: Boekenpost Nr. 8 (2000) Ausgabe 50 (November/Dezember), Seiten 4–9
↑Leontine Buijnsters-Smets und P.J. Buijnsters: Lust en Leering. Geschiedenis van het Nederlandse kinderboek in de negentiende eeuw, 2001. online einsehbar in der Niederländischen Digitalbibliothek (Digitale Bibliotheek voor de Nederlandse Letteren (DBNL))