Jakob Christ war der Sohn des Arztes Anton Leonhard Christ und dessen Ehefrau Annie Alice geborene Kambli. Er wuchs mit drei Brüdern[1] in Langenbruck auf. Sein Grossvater Alfred Christ-Paravicini (1865–1928) war ebenfalls Arzt und 1896 Gründer des ersten Schweizer Tuberkulose-Sanatoriums in Langenbruck,[2] das später von Anton Leonhard Christ geleitet wurde.[1]
1978 liess er sich von seiner dritten Ehefrau Mary Hill scheiden, ging 1979 mit Jane Lippincott Smith seine vierte Ehe ein und verzog wieder in die Schweiz. Dort wurde er neben Theodor Cahn zweiter Chefarzt an der Kantonalen Psychiatrischen Klinik Basel-Landschaft in Liestal.[3] Mit seinen in den Vereinigten Staaten gesammelten Erfahrungen in der Sozialpsychiatrie arbeitete er an einer Verbesserung der ambulanten Versorgung psychisch kranker Patienten. 1980 wurde eine Beratungsstelle der Externen Psychiatrischen Dienste gegründet, deren Chefarzt er wurde.[3] Es wurden eine Tagesklinik in Liestal eingerichtet und Gesprächsgruppen, Wohngemeinschaften und Beratungsstellen der Drogenhilfe in Liestal und im Bruderholzspital organisiert.[4] 1991 wurde er pensioniert. Jakob Bösch übernahm seine Stelle als Chefarzt.[5]
Von 1980 bis 2001 unterrichtete Jakob Christ in Basel an der Hochschule für Pädagogik und Soziale Arbeit Psychopathologie und Sozialpsychiatrie. Er führte eine Privatpraxis in Basel und war Mitglied des Vorstandes der Schweizerischen Gesellschaft für Sozialpsychiatrie. Aus seiner vierten Ehe hatte er einen Sohn und eine Tochter.
Jakob Christ fand seine letzte Ruhestätte auf dem Wolfgottesacker in Basel.
Schriften
Zur Psychopathologie des Morbus Addison. Dissertation. Universität Zürich 1952, DNB571888798.
mit Ulrike Hoffmann-Richter: Therapie in der Gemeinschaft. Gruppenarbeit, Gruppentherapie und Gruppenpsychotherapie im psychiatrischen Alltag. Psychiatrie-Verlag, Bonn 1997, ISBN 978-3-88414-203-5.
Erlebte Sozialpsychiatrie. Von amerikanischen Anfängen und europäischen Traditionen. Autobiografie. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2002, ISBN 978-3-88414-302-5.
Literatur
Theodor Cahn: Nachruf für Dr. Jakob Christ (1926–2008). In: Information der Schweizerischen Gesellschaft für Sozialpsychiatrie. Mai 2008, S. 29 (online).
↑Lukas Ott: Man geht hinein, um wieder herauszukommen! Geschichte der Psychiatrie des Kantons Basel-Landschaft. Schwabe, Basel 2017, ISBN 978-3-7965-3766-0, S. 144 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Lukas Ott: Man geht hinein, um wieder herauszukommen! Geschichte der Psychiatrie des Kantons Basel-Landschaft. Schwabe, Basel 2017, ISBN 978-3-7965-3766-0, S. 159 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).