Jacopo da EmpoliJacopo da Empoli, auch bekannt als Jacopo Chimenti (* 30. April 1551 in Florenz; † 30. September 1640[1] ebenda), war ein italienischer Maler und Zeichner. BiographieDa Empoli wurde als Sohn von Chimenti di Girolamo di Michele und Alessandra di Iacopo Tatti, der Tochter des Bildhauers und Architekten Andrea Sansovino, geboren. Er verbrachte wahrscheinlich sein ganzes Leben in Florenz und war Schüler von Maso da San Friano, aufgrund des Todes seines Lehrmeisters jedoch nur bis zu seinem 20. Lebensjahr, also 1571.[1] Obwohl er kein direkter Schüler von Santi di Tito war, folgte Empoli dessen Lehrmethode, sich mehr an klassischen Vorbildern zu orientieren als an manieristischen Idealen und die großen florentinischen Meister des frühen 16. Jahrhunderts zu kopieren: Fra Bartolommeo, Andrea del Sarto und Pontormo. Für Kardinal Carlo de’ Medici kopierte er Fra Bartolomeos Auferstehung Christi und zwei Propheten aus der Cappella Billi der Annunziata, und hatte damit soviel Erfolg, dass selbst einige Maler das Original nicht als besser befanden.[1] Einen besonders starken und bleibenden Einfluss hatte das Werk del Sartos, und während Empoli dessen Fresken im Kreuzgang der Annunziata kopierte, ließ er sich von der Witwe Begebenheiten aus del Sartos Leben erzählen.[1] Empolis frühestes bekanntes datiertes Werk ist eine Madonna mit Heiligen aus dem Jahr 1579 im Louvre.[1] Er malte Wandgemälde in der Certosa San Lorenzo di Galluzzo (um 1580) und dem Kloster von Boldrone, gab diese Kunstgattung jedoch auf, nachdem er in der Kartause vom Gerüst gefallen war. In seiner eigenen Malerei folgte Empoli einem toskanischen Naturalismus, der bis an den Rand des Barock reicht, wobei er besonders in der Darstellung von Heiligenvisionen exzellierte, die in ein übernatürliches Licht getaucht sind. Dazu gehört bereits die 1581 vollendete große Erscheinung der unbefleckten Empfängnis („Concezione“) für die florentinische Kirche San Remigio (Abb. unten).[1] Im Laufe der Zeit nahm er auch Einflüsse der venezianischen Malerei, von Barocci und den Carracci auf, die er vermutlich entweder durch einige nach Florenz importierte Originale oder durch andere florentinische Maler kennenlernte, wie Passignano, Ligozzi, oder Cigoli.[1] Sein Stil behielt jedoch immer das klare Disegno und den etwas schlichten und trockenen toskanischen Charakter. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die Madonna del soccorso, die ursprünglich für die Kirche Santa Maria Soprarno entstand und sich heute im Palazzo Pitti befindet; sie ist mit 1591 datiert und signiert.[1] Weitere bedeutende Werke da Empolis sind die Himmelfahrt Mariä (um 1595–97) in der Santissima Annunziata in Florenz, die signierte und datierte Verkündigung (1599) der Chiesa Nuova von Pontedera (siehe Abb. oben), und das Bild Susanna im Bade (1600) im Kunsthistorischen Museum in Wien.[1] Neben zahlreichen Madonnenbildern mit Heiligen sowie Darstellungen der Verkündigung und der Maria Immaculata, gelten als seine Hauptwerke der sogenannte Rospigliosi-Altar (San Domenico, Pistoia) – eine Darstellung des Hl. Karl Borromäus mit der Stifterfamilie, die er 1613 schuf – und das drei Jahre später für den Magistrato de Pupilli entstandene Gemälde Der Hl. Ivo mit Witwen und Waisen im Palazzo Pitti in Florenz,[2] außerdem das ausgesprochen realistische Gemälde Die Ehrbarkeit des Hl. Eligio (1614) in den Uffizien (Abb. unten).[1] Empoli ist auch bekannt für sehr realistisch wirkende Porträts – darunter ein Gruppenbildnis von der Hochzeit der Maria de’ Medici mit Henri IV. (1600; Uffizien) – und für einige Stillleben. Letztere zeigen oft große Tafeln oder Vorratskammern mit verschiedenen Speisen und zählen zu seinem Spätwerk. Beispiele befinden sich im Palazzo Pitti (1621, 1624), in der Collezione Molinari Pradelli (u. a. von 1625), und im County Museum in Los Angeles.[1] Anscheinend war er auch an Bühnendekorationen für Theateraufführungen zu besonderen Anlässen bei den Medici beteiligt.[1] Sein letztes bekanntes Werk ist die 1628 vollendete Madonna in Glorie mit Heiligen in der Cappella del Palagio der Santissima Annunziata.[1] Die letzten Jahre seines langen Lebens waren von Geldsorgen überschattet und er sah sich gezwungen seine Zeichnungen zu verkaufen.[1] Nach seinem Tode im Jahr 1640 wurde er in der Basilica di San Lorenzo bestattet. Als Erben setzte er seine Schwestern und einen Sohn seines Bruders Girolamo ein.[1] Zu seinen Schülern gehörten Felice Ficherelli und Giovanni Battista Vanni.[3] Bildergalerie
Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Jacopo Chimenti, gen. Jacopo da Empoli – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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