J.Lo ist das zweite Studioalbum der US-amerikanischen Sängerin Jennifer Lopez. Das Album wurde am 16. Januar 2001 von Epic Records veröffentlicht. Bis 2013 wurde es allein in den Vereinigten Staaten über 3,8 Millionen Mal verkauft.[1]
Im April 2000 wurde bekannt gegeben, dass Jennifer Lopez, die gerade den Film Wedding Planner abgedreht hatte, nach einem weiteren Film namens Angel Eyes (2001) mit den Arbeiten zum Nachfolger ihres Debütalbums On the 6 beginnen würde.[2] Ursprünglich wurde das Album als My Passionate Journey angekündigt. Im August 2000 sei das Album bereits zur Hälfte fertiggestellt gewesen. Sean Combs, zu jener Zeit Lopez’ Partner, der Koproduzent des ersten Albums war, sollte auch wieder zum neuen Album beitragen.[3] Auch Rodney Jerkins, Produzent von If You Had My Love vom Debütalbum, war wieder dabei.[4]
Das Album war für November 2000 angekündigt, die erste Single sollte Ende September erscheinen. Doch Lopez drehte noch weitere Filme und konnte erst im August mit den Aufnahmen beginnen, so dass sie die Deadline überschritt.[5] Lopez entschied sich dann das Album J.Lo zu nennen, um ihrer gewachsenen kreativen Kontrolle über ihre musikalische Karriere Rechnung zu tragen. Gleichzeitig fühlte sie sich als Künstler wesentlich reifer, als dies noch bei ihrem Debüt der Fall war.[6] J.Lo ist ein Spitzname, den sie von ihren Fans erhalten hat. Sie wollte damit diesen eine Hommage geben und sich für deren Unterstützung bedanken.[7] Künstler wie Janet Jackson (Damita Joe, 2004) und Mariah Carey (The Emancipation of Mimi, 2005) adaptierten diese Idee.[8]
Vor der Veröffentlichung des Albums änderte Jennifer Lopez ihr Image. Sie färbte ihre Haare und änderte ihren Bühnennamen in J.Lo.[9] Zudem vermarktete sie sich nun mehr als Sexsymbol. Vorher hatte sie Wert darauf gelegt, ein Vorbild für junge Menschen zu sein, nun gefiel sie sich in dieser neuen Rolle.[10] Das Album erschien schließlich am 16. Januar 2001.
Musikstil und Texte
J.Lo ist ein Popalbum mit Latin-Pop- und Contemporary-R&B-Einflüssen. Die Titel sind mehr persönlicher Natur als auf ihrem ersten Album und behandeln romantische Themen.[11] Sie basieren auf dem konkreten Umfeld von Lopez.[7]
Der Eröffnungstitel des Albums lautet Love Don’t Cost a Thing. Der Song wurde von Ric Wake produziert und behandelt materialistische Beziehungen.[12]I’m Real wurde von Lopez und Cory Rooney komponiert. Produziert wurde der Song von Troy Oliver. Play ist ein Dance-Pop-Track, der von den schwedischen Produzenten Arnthor Birgisson und Anders Bagge produziert wurde. Als Backgroundsängerin wirkte Christina Milian mit.[13]Ain’t It Funny ist ein Latin-Pop-Song, der von Lopez und Rooney geschrieben wurde.[14]
Das Album enthält auch spanische Songs: Cariño, Si Ya Se Acabo und Dame (Touch Me). Cariño handelt von der Lust auf Liebe und Zuneigung. Es handelt sich dabei um eine Cha-Cha-Cha-Variation.[15]
Der Rerelease des Albums enthält einen Remix von I’m Real mit dem Titel I’m Real (Murder Remix). Auf diesem ist Ja Rule (Murder, Inc.) zu hören. Das Lied erhält dadurch einen mehr R&B-lastigen Sound.[16]
Kontroverse
Sowohl das Original als auch der Remix von I’m Real waren Teil einer Kontroverse. Die Originalversion basiert auf einem Sample von Yellow Magic Orchestras Lied Firecracker und verwendet dieses beim Intro sowie im Chorus. Tommy Mottola war sowohl Chef von Sony Records als auch von Columbia Records sowie der Ex-Ehemann von Mariah Carey. Er hatte das Sample nach Aussage von Irv Gotti wohl in einem Trailer zum Film Glitter – Glanz eines Stars gehört und, obwohl er Careys Version kannte, das Sample benutzen lassen.[17] Tatsächlich hatte Carey das Sample vorher angemeldet und Lopez habe erst einen Monat später Ansprüche angemeldet.[18] Im Zuge dieser Kontroverse musste Carey das Lied zurückziehen. Gotti sagte später außerdem, Mottola hätte ihn instruiert, einen Track vom Album Glitter zu kopieren, den er vor der Trennung von Carey produziert hatte. Das Lied If We enthielt Gastbeiträge von Ja Rule und Nate Dogg.[18]
Der Remix dagegen geriet wegen der Verwendung des Wortes „Nigga“ in die Kritik. Lopez sagte, dass sie nicht rassistisch sei und der Text von Ja Rule geschrieben wurde.[19] Ja Rule verstand die Diskussion nicht, da Lopez nicht die erste Latina gewesen sei, die das Wort in einem Song verwendet habe, und das bisher nie zu so einer Diskussion geführt habe.[20]
Promotion
Die CD enthielt einen CD-ROM-Part, der Zugriff auf einen speziellen Teil der offiziellen Website von Jennifer Lopez erlaubte. Am 12. Januar 2001 trat Lopez bei Top of the Pops auf und spielte zwei Lieder aus dem Album. Am 24. Januar war sie um 12 Uhr im Virgin Megastore am Sunset Boulevard von Los Angeles. fans konnten so nicht nur das Album kaufen, sondern erhielten auch noch ein Autogramm.[21]
Vom 22. bis 23. September gab Jennifer Lopez zwei Konzerte in Puerto Rico. Diese Konzerte erschienen auf der DVD Let’s Get Loud. Die DVD wurde von der Recording Industry Association of America mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.[27]
Als Leadsingle erschienen am 1. Dezember 2000. Die Single war ein weltweiter Erfolg und erreichte unter anderem Platz 1 im Vereinigten Königreich. In den USA kam die Single auf Platz 3 der Billboard Hot 100. Außerdem erreichte sie Platz 2 in der Schweiz und Platz 6 in Deutschland. Der Song erhielt eine Platinauszeichnung in Australien.
Play
Play wurde am 17. April als zweite Single des Albums veröffentlicht. Der Erfolg war weltweit nicht so groß wie bei Love Don’t Cost a Thing, dennoch erreichte der Song Platz 3 in Großbritannien. Außerdem bekam er eine Goldauszeichnung in Australien.
Ain’t It Funny
Als dritte Single wurde am 3. Juli 2001 Ain’t It Funny veröffentlicht. Der Song erreichte Platz 3 im Vereinigten Königreich Platz 3 und in der Schweiz Platz 9. In Schweden bekam der Song eine Goldauszeichnung.[28]
Am 4. September wurde I’m Real als vierte und letzte Single veröffentlicht. I’m Real war ein weltweiter Erfolg und erreichte unter anderem Platz 1 in den Billboard Hot 100. Im Vereinigten Königreich erreichte der Song Platz 4 der Hitparade und wurde mit Silber ausgezeichnet. Außerdem bekam der Song eine Platinauszeichnung in Australien.[29]
Titelliste
Love Don’t Cost a Thing – 3:41
I’m Real – 4:58
Play – 3:31
Walking on Sunshine – 3:46
Ain’t It Funny – 4:05
Cariño – 4:15
Come Over – 4:52
We Gotta Talk – 4:06
That’s Not Me – 4:31
Dance with Me – 3:52
Secretly – 4:25
I’m Gonna Be Alright – 3:43
That’s the Way – 3:53
Dame (Touch Me) – 4:23
Si Ya Se Acabo – 3:36
Kommerzieller Erfolg
Chartplatzierungen
Album
In der ersten Woche wurde das Album in den USA 272.000 Mal verkauft, damit debütierte es auf Platz 1 der Billboard-Charts.[30] Bis heute wurde das Album dort vier Millionen Mal verkauft und mit 4× Platin ausgezeichnet. In Deutschland stieg das Album ebenfalls auf Platz 1 ein, ebenso wie in der Schweiz und in Kanada. In Großbritannien erreichte das Album Platz 2 und wurde mit Doppelplatin ausgezeichnet.[31] Des Weiteren erhielt das Album in Australien, Kanada, Neuseeland und der Schweiz Doppelplatin. In Deutschland wurde das Album ebenfalls mit Platin ausgezeichnet.[32]
↑ abA whole lotta Lopez. Canoe, 21. Januar 2001, archiviert vom Original am 12. November 2013; abgerufen am 12. April 2013 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/jam.canoe.ca
↑Mariah: ‘Call me Mimi’. Breaking News, 22. November 2004, abgerufen am 12. April 2013 (englisch).
↑Stacy Deanne, Kelly Kenyatta, Natasha Lowery, Kwynn Sanders: Alicia Keys, Ashanti, Beyoncé, Destiny’s Child, Jennifer Lopez & Mya: Divas of the New Millennium. Amber Books Publishing, 2005, ISBN 978-0-9749779-6-6, S.104.
↑Matt Ashare: Jennifer Lopez Returns With ‘J.Lo’ And 'The Wedding Planner'. Yahoo! Music News, 23. Januar 2001, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. April 2013 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.music.yahoo.ca (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
↑Brett Atwood: Jennifer Lopez To Host & Perform On ‘Saturday Night Live’. Yahoo! Music News, 9. Februar 2001, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. April 2013 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.music.yahoo.ca (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
↑Matt Ashare: Jennifer Lopez Returns With ‘J.Lo’ And ‘The Wedding Planner’. Yahoo! Music News, 23. Januar 2001, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Dezember 2013 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.music.yahoo.ca (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
↑Before and After the Game. In: The Daytona Beach News-Journal. Halifax Media Group, 28. Januar 2001.
↑Jennifer Peterson: MTV and CBS Team Up For ‘TRL’ Special, 23. Januar 2001. Abgerufen am 13. Februar 2013 (englisch).