Jürgen ThimmeJürgen Thimme (* 26. September 1917 in Berlin; † 7. August 2010) war ein deutscher Klassischer Archäologe und Marineoffizier. Leben und WirkenJürgen Thimme, Sohn des Historikers Friedrich Thimme, diente nach dem Abitur und anschließendem Arbeitsdienst ab 1937 bei der Kriegsmarine. Am 3. April 1937 wurde er Offiziersanwärter, am 1. Mai 1938 Fähnrich zur See, am 1. Juli 1939 Oberfähnrich zur See, am 1. August 1939 Leutnant zur See und am 1. September 1941 Oberleutnant zur See. Thimme war vom 9. Dezember 1942 bis 19. Oktober 1943 der erste Kommandant des Unterseebootes U 276 und vom 13. Februar 1945 bis 8. Mai 1945 Kommandant von U 716. Von 1945 bis 1947 war er in Kriegsgefangenschaft. Ab 1947 studierte Thimme in Göttingen Klassische Archäologie und Kunstgeschichte und wurde 1955 mit seiner Dissertation „Chiusinische Aschenkisten und Sarkophage der hellenistischen Zeit. Ein Beitrag zur Chronologie der etruskischen Kunst“ zum Dr. phil. promoviert. Danach war er als wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Archäologischen Institut in Berlin, am Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg und am Archäologischen Institut der Universität Erlangen tätig. Vom 1. März 1959 bis zur Pensionierung 1982 war Thimme Leiter der Antikenabteilung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe; er war der erste Archäologe in dieser Position.[1] Nachfolger wurde Michael Maaß. Er baute die Antikensammlung durch zahlreiche Neuankäufe deutlich aus; entsprechend den damaligen Gepflogenheiten vorwiegend durch den Kunsthandel und ohne Fragen zur Provenienz, so dass es sich weit überwiegend um Objekte aus Raubgrabungen handelte. 1974 konzipierte Thimme die Ausstellung „Picasso und die Antike“. Sein besonderes Interesse galt den Kulturen der Kykladen und Sardinieniens. Sein Katalog der im Juni 1976 eröffneten Ausstellung „Kunst der Kykladen“ mit 581 Objekten der Kykladenkultur und insbesondere der Kykladenidole gilt als Standardwerk. Thimme war Honorarprofessor für Klassische Archäologie an der Universität Heidelberg. Thimme war mit der Germanistin und Autorin Ulrike Thimme (* 1923), geborene Schauer verheiratet. Ein gemeinsamer Sohn des Paares war der RAF-Terrorist[2] Johannes Thimme. Seine jüngere Schwester war die Historikerin Annelise Thimme; sein älterer Bruder der deutsch-amerikanische Kunsthistoriker und Archäologe Diether Thimme. Thimme starb 2010 im Alter von 92 Jahren nach langer Krankheit; seine Urne wurde auf dem Karlsruher Hauptfriedhof bestattet. Schriften (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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