Erste Nennungen von Juden auf dem Gebiet der Gemeinde Hundsbach gehen auf das Ende des 17. Jahrhunderts zurück. Eine jüdische Gemeinde entwickelte sich im 18. Jahrhundert. Zur jüdischen Gemeinde gehörten zeitweilige auch die in den Orten Becherbach, Bärweiler, Schweinschied, Löllbach und Hoppstädten. Ab ca. 1920 wurde das zur Durchführung von Gottesdiensten benötigte Minjan nicht mehr erreicht und die jüdischen Einwohner besuchten die Gottesdienste in der Synagoge in Sien. Ab 1933, nach der MachtergreifungAdolf Hitlers, wurden die jüdischen Einwohner immer mehr entrechtet. Zudem kam es immer wieder zu antijüdischen Aktionen. Dies hatte zur Folge, dass weitere jüdische Einwohner Hundsbach verließen.[1][2]
Die Synagoge in Hundsbach wurde 1881 in der Untergasse 9 errichtet. 1930 wurde die Synagoge an einen Landwirt verkauft. Ab 1945 diente sie als Lager. 1987 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und zu einem noch heute genutzten Wohnhaus umgebaut.
Mikwe
Die Gemeinde verfügte über eine Mikwe deren Standort nicht überliefert ist.
Friedhof
Seit Ende des 17. Jahrhunderts verfügte die Gemeinde über einen eignen Friedhof. Die letzte Grablegung fand dort 1942 statt.
Schule
Die jüdische Religionsschule befand sich auf dem Gelände der Synagoge. Zeitweise war ein eigener Religionslehrer angestellt, der auch die Aufgaben des Vorbeters innehatte.
Yad Vashem (Datenbank, Datensatz Nr. 11522704) / Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland
Literatur
Hans-Werner Ziemer: Die jüdischer Familien in Becherbach bei Kirn und Hundsbach. In: Sachor. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz. (= Sachor. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Gedenkstättenarbeit in Rheinland-Pfalz. 2/95 Heft 10). Verlag Matthias Ess, Bad Kreuznach 1995, S. 44–47.